Nordhausen: Die Geschichte der Familie Eckart vom Jahre 1690 bis 1866

Die Familie Eckart in der Grafschaft Stolberg und Hohenstein

Es scheint, dass die Heimat der Vorfahren Eckart Sachsen und Thüringen ist, wenigstens weisen einige Sagen und Ortsnamen, wie z. B. Eckartsberga darauf hin. Ein Zweig dieses Geschlechts, wohnte nach dem 30-jährigen Krieg in der Grafschaft Stolberg. Der älteste bekannte Wohnort dieser Familie soll Schwende gewesen sein. Von dort aus zogen diese Eckarts in die Reichsstadt Nordhausen, das war ungefähr um das Jahr 1690 herum. Das Kirchenbuch Schwende könnte evtl. darüber Auskunft geben.

Seit der Zeit wo die Familie Eckart in Nordhausen ansässig war, verdienten sie ihren Lebensunterhalt mit Handarbeiten oder als Gärtner. Reichtum und Besitz haben sie sich damit nicht erwerben können. Jeder zugezogene Bewohner musste erst nach altem Stadtrecht das Bürgerrecht erwerben, bevor er dauerhaft in der Stadt wohnen und deren Schutz und Recht genießen konnte. Dazu gehörte aber nicht nur die Zahlung einer gewissen Summe, sondern auch der Nachweis eines festen Besitzes innerhalb des Weichbildes der Stadt.

Es muss ungefähr im Jahr 1712 gewesen sein, als sich der erste Eckart in Nordhausen ansiedelte, im Altendorf. Dort hatte er sich ein Haus gekauft. Einige Jahre später wurde ihm ein weiteres Haus zum Kauf angeboten für eine Anzahlung von 500 Thalern. Schon war der Tag der gerichtlichen Verschreibung bestimmt und Eckart begab sich zum Rathaus, aber der Verkäufer traf nicht ein. Im Gegenteil: er musste erfahren, dass derselbe sein Haus schon an einen anderen verkauft hatte. Er war betrogen worden und der Betrüger? Den konnte man gerichtlich nicht belangen, weil er ins benachbarte Hannover geflohen war. Dieser Vorfall ruinierte die Familie Eckart und sie waren gezwungen, fortan zur Miete zu wohnen bis etwa 1770. Hier wird erstmals der Name Johann Michael Eckart genannt.

Wappen der Familie Eckart

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Geboren um 1735 (lässt sich im Kirchenbuch nachprüfen) half er nach seiner Einsegnung dem Vater und wurde später städtischer Arbeiter bei dem damaligen Wiesenmeister Schilling, dessen Tochter er 1763 heiratete. Dieser Wiesenmeister war der Großvater des nachmaligen Likörfabrikanten Friedrich Schilling. Seine Frau gebar ihm drei Knaben und ein Mädchen, zwei der Knaben starben früh an einer ansteckenden Krankheit. Die einzige Tochter heiratete den Lehrer Krause, der einzig verbliebene Sohn war Andreas Gottfried Eckart.

Seine Taufe fiel auf den 28. Dezember 1764, demselben Jahr als Joseph II. zum römischen Kaiser gekrönt wurde. Seinen Konfirmandenunterricht erhielt er vom damaligen Pastor der St. Jacobi Kirchen, Hüpeden. Nach seiner Einsegnung kam Andreas Gottfried zum Kunnstgärtner Schrader in die Lehre und einige Jahre später nahm ihn der Syndicus Riemann als Gärtner und Bedienten in Dienst bis zum Jahre 1794, in diesem Jahr nahm er den Antrag des Oberamtmannes Lieder in Ilfeld an. Lieder hatte zuvor das Amt als Stiftsbeamter im Kloster Ilfeld übernommen. Und so kam es dass Gottfried hier die Tochter des dortigen Ölmühlenbesitzers Hampe kennenlernte und ehelichte. Am 1.10.1797 wurde Sohn Fritz geboren, zuvor war den Eltern bereits ein Kind gestorben. Am 20.2.182 wurde die Tochter Johanne geboren und am 1.10.1804 Sohn Wilhelm.

Familie-Eckart und Anverwandte

Ich will jetzt nur noch auf die verwandtschaftlichen Verbindungen hinweisen, die sich daraus ergaben. Es sind die Familien Schellhoß, Pressel, Dreßler, Werner und Koch, Bauersfeld, Henning, Rehfeld, Lindenberg, Hoppe.

Was aus den andren Familienmitgliedern Eckart wurde, ist niedergeschrieben in den Bänden zwei und drei.

Quelle:

Theodor und Rudolf Eckart: Geschichte der Familie Eckart, Göttingen: Hofer, 1893, Bd. 1., Bd. 2., Bd 3.,