Herbarz Polski (Polnische Wappen)

Beim polnischen Adel gibt es vielen bemerkenswerten Unterschiede. Die auffälligste Besonderheit des Systems ist, dass ein Wappen nicht zu einer einzigen Familie angehört, sondern einer Reihe von nicht miteinander verwandten Familien (manchmal Hunderte von ihnen )  auch Wappengenossenschaft genannt. Eine Namensgleichheit bedeutet  nicht automatisch Wappengleichheit. Ursprünglich war der polnische Adel eine reine Kriegerkaste und schuf im Kampf mit der Königsmacht etwas Einmaliges in Europa – eine  Adelsrepublik mit einem Wahlkönig an der Spitze (ein auf Lebenszeit gewählter Präsident)

Der Prozess der Polonisierung lief in verschiedenen Phasen ab, teils wurden die eigenen deutschen Namen und Wappen niedergelegt und man ließ sich in eine polnische Wappengenossenschaft aufnehmen, teils wurden die Namen durch ein angehängtes „-ski“ oder „-cki“ mit Fortfall des alten deutschen Adelszeichens „v.“ umgewandelt, teils gab man sich Possesiv-Beinamen nach den Gütern, teils wurden die Namen offensichtlich auch nur übersetzt. Verschiedentlich wurden später auch beide Namen, der deutsche und der polnische zugleich benutzt (z.B. bei Manteuffels, Oppelns, Huttens) Die Unterschiede: Keine Erblichkeit, Allodial- statt Lehnbesitz, Kein Adelstitel, nur Zusätze wie „Generosus“ Beispiel Wappengemeinschaft Slepowron, der auch die Familie Rembowski angehört. Siehe Wikipedia

Durch die Verfassung von 1921 wurde der Adel abgeschafft und die Verwendung von Adelstiteln verboten. Die Verfassung von 1935 hob das Verbot wieder auf, ohne dass der Adel neu gegründet wurde. Seitdem wurde das Benutzen von Titeln mehr oder weniger toleriert. Durch Wiedereinführung der Verfassung von 1921 wurde der Titelgebrauch erneut abgeschafft. Als Gesellschaftsklasse existiert der Adel nicht mehr. Abbildungen der polnischen Wappen gibt es hier.

Bd. 1 (1839)
Bd. 2 (1839)
Bd. 3 (1839
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Bd. 4 (1839)
Bd. 5 (1840)
Bd. 6 (1841)
Bd. 7 (1841)
Bd. 8 (1841)
Bd. 9 (1842)
Bd. 10 (1845)

Quelle:

Niesiecki, Kaspar: Herzbarz Polski Kaspra Niesieckiego, 10 Bände nach Alphabet sortiert, Lipsia: Verlag Breitkopf & Härtel, 1839-1845

Weitere Literatur:

Zbigniew: Herby Szlachty Polskiej, Teil 1, Herausgeber Antoni Fiedler, 1908
Zbigniew: Herby Szlachty Polskiej, Teil 2, Herausgeber Antoni Fiedler, 1908

In Teil 2 sind alle Wappen farbig abgebildet