Schloss Berlepsch und seine adligen Besitzer

Das Schloss Berlepsch liegt auf einem steilen Berg an der Werra…

…in der Nähe von Witzenhausen und gehört seit Mitte des 14. Jahrhunderts der Familie von Berlepsch, welche urkundlich zuerst in der Mitte des 13. Jahrhunderts vorkommt. Der älteste nachweisbare Stammsitz dieser Familie (in den ältesten Urkunden auch von Berlevessen und von Barlevessen genannt) ist das Dorf Barlissen bei Jühnde im Hannoverschen. Dasselbe wurde, wann ist nicht sicher bekannt, wahrscheinlich von Göttingen aus zerstört.

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Im Jahre 1369 erbaute Arnold von Berlepsch das neue Haus Berlepsch bei Witzenhausen und wurde mit demselben, sowie mit den Dörfern Hübenthal, Hermannsrode, Albshausen etc. von dem Landgrafen Heinrich II. von Hessen belehnt. Gleichzeitig wurde ihm auch die Erbkämmerer-Würde von Hessen verliehen.

Sittich von Berlepsch

Als diese Linie des Geschlechts jedoch schon im Jahre 1392 mit seinem Sohn Hans von Berlepsch ausstarb, zog der Landgraf trotz Protest der übrigen Familienmitglieder das Schloss samt Erbkämmererwürde ein. Erst Sittich von Berlepsch, aus einer anderen Linie der Familie, erhielt im Jahre 1458 vom Landgrafen Ludwig II. von Hessen die Erbkämmererwürde und 1461 auch die Burg, bzw. das Schloss Berlepsch zurück, welche bis zum heutigen Tage der Familie ununterbrochen erhalten geblieben ist.

Sittich von Berlepsch ist der Stammvater aller späteren von Berlepsch, welche sich seitdem in Hessen, Hannover, Thüringen und Sachsen ausbreiteten. Ein Sohn von Sittich (auch oft Sittig genannt) Hans von Berlepsch, war Amtmann auf der Wartburg und ist dadurch bekannt, dass er Martin Luther im Jahre 1521 auf Befehl des Kurfürsten Friedrich des Weisen von Sachsen auf der Wartburg gefangen hielt.

Das Schloss dessen Grundmauern größtenteils noch erhalten sind, war mit Türmen und Wällen fest und sicher gebaut. Im 30jährien Krieg wurde es bei Durchzug des Tilly´schen Heeres von einer Streifpartie desselben am 11. Juli 1623 mit Gewalt genommen, geplündert und zum Teil verbrannt. Bei dieser Erstürmung kamen über 40 Menschen um. Von der Familie waren zwei Angehörige im Schloss, der eine füchtete über die Mauern, der andere wurde nach einigen tagen tot im Wald gefunden. Hierbei wurde auch leider das umfangreiche Familien-Archiv vernichtet.

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Schloss Berlepsch um 1860

Von dem Staatsrath Friedrich Ludwig von Berlepsch +1818, wurden auf Berlepsch umfangreiche Bauten namentlich Gartenanlagen ausgeführt. Nachfolger Carl Friedrich Ludwig Hans Graf von Berlepsch, Erbkämmerer von Hessen, Ehrenritter des Johanniter Ordens, Obervorsteher der hessischen Ritterschaft und Mitglied des königlich preussischen Herrenhauses, wurde 1869 in den Grafenstand erhoben, erblich mit dem Recht der Erstgeburt. Derselbe baute einen Turm und verschönerte die Umgebung der Burg, deren Lage ohnehin von der Natur mit vielen Reizen ausgestattet ist, durch weitere umfangreiche Gartenanlagen.

Der gemeinschaftliche Fideicommiss Besitz der beiden Hauptlinie der Familie von Berlepsch zu Berlepsch und zu Seebach, besteht aus den Rittergütern Hübenthal, Ellerode, Neuenrode, Freudenthal, Fahrenbach, Dohrenbach und Hambach im Regierungsbezirk Kassel, sowie das zuvor erwähnte Seebach, Welsbach und Grossengottern im Kreis Langensalza und natürlich dem Schloss Berlepsch. Die zum Teil recht ausführlichen Genealogien sind in der Datenbank erfasst.

Literatur: