Rheinischer Uradel: Die Geschichte des Geschlechtes von Mirbach

Die Vorfahren der von Mirbach…

treten zuerst mit den Vornamen Heinrich und Dietrich als Ministeriale der Gaugrafen von Are auf, wahrscheinlich sogar mit deren Namen Are in der Zeit des großen Barbarossa (1152-1190) die für den Rhein eine Zeit der Blüte und Kaiserstreue war.

Sie werden mit dem Familiennamen Mirbach zuerst in einer frommen Stiftung an das Kloster St. Thomas genannt (S. 209 und 211) Die Burg Mirbach scheint schon in den wilden Kämpfen zur Zeit des Interregnums zerstört und nicht wieder aufgebaut worden zu sein. Dann finden wir die Mirbach in Mirbach, als jülichsche Vasallen; in Wiesbaum, auf der stolzen Kasselburg (Castilburg, Castelberch) in Gerolstein und an anderen Orten, als Vasallen der mächtigen Grafen von Blankenheim und deren Nachfolger, der Grafen Manderscheid-Blankenheim, ferner der Grafen von Daun und um 1400 als Vasallen der Erzbischöfe von Köln und Trier.

Wappen-Mirbach

Nach 1500 kommt durch Heirat ein Zweig in das Bistum Lüttich, um 1550 ein Zweig mit den Grafen von der Mark nach Frankreich (in die Nähe von Sedan) und danach fangen sie an, aus der Eifel zu verschwinden. Ein reichbegüterter Zweig ließ sich schon seit 1490 im nördlichen Teil des Herzogtums Jülich nieder und 1550 zog der zum protestantischen Glauben übergetretene Emmerich von Mirbach (+1597)  nach Kurland, wo er eine neue weit verzweigte Linie begründete (S. 269) Er erhielt das Gut Pussen bei Windau (jetzt Ventspils in Lettland) mit insgesamt 35.000 Hektar zunächst pfandweise und am 4. November 1579 als erblichen Besitz.

Die Herren von Mirbach gehören zum rheinischen Uradel, sie sind Mitglied der Rheinischen Ritterschaft und stellten dort den ersten Ritterhauptmann. Die Schreibweise Mirbach wurde bereits im 16. Jahrhundert am Rhein gebräuchlich. Auch in Kurland findet sich um 1550 zuerst der Name Merbach, Mehrbach, Meerbach, dann aber allgemein von Mirbach.

Der älteste Wohnsitz war nach der Einwanderung der Franken um 450-500 in die Eifel, um das heutige Wiesbaum gelegen, wo sich eine Römische Niederlassung befand. Der Name Wiesbaum wird zur Zeit Karls des Großen bekannt, und dort treten die Mirbach Ahnen um 1100 auf.

Gabriele-von-Geldern-Egmont

Stammtafeln der nachfolgenden Geschlechter sind enthalten:

der Ardennischen Grafen, der Wildgrafen, Rheingrafen und der Herren von Stein, die Dynasten von Blankenheim, die Grafen von Sponheim, die Dynasten von Manderscheid, die Dynasten von Dollendorf

Quelle:

Ernst Freiherr von Mirbach: Die Geschichte des Geschlechtes Mirbach, Potsdam: Vereinsdruckerei, 1903-1918

Alle Teile der Familiengeschichte von Mirbach:

  1. Allgemein Geschichtliches unter besonderer Berücksichtigung der Länder am Rhein und einleitende Darstellungen zur Geschichte der Familie. [1911]
  2. Die Erlöser-Kapelle zu Mirbach in d. Eifel. 1903
  3. Urkunden u. Nachrichten über das Geschlecht Mirbach ; Abt. 1. Die drei Urkundenbücher ; A. 1914
  4. Urkunden und Nachrichten über das Geschlecht Mirbach ; Abt. 1. Die drei Urkundenbücher ; B. 1914
  5. Urkunden u. Nachrichten über das Geschlecht Mirbach ; Abt. 1. Die drei Urkundenbücher ; C. 1918