Pfarrer Johannes Christopherus Walther in Olvenstedt

Vorfahren und Nachkommen 1450 bis 1936

Der Aufbau dieses Buches ist folgender: Es wird zuerst Johannes Christopherus Walther, Pfarrer in Olvenstedt behandelt, dann seine Frau.

Diese beiden sind die Stammeltern aller aufgeführten Nachkommen. Daran schließen sich beider Vorfahren. Erst nur knapp die Daten, dann ausführlich.

Gottfried Berthold, Superintendent in Barby ist dabei besonders ausführlich behandelt. Danach kommen die Kinder von Johann Christoph Walther zu ihrem Recht. Geschichtliches zum Ort Olvenstedt gehört ebenfalls dazu.

Erfreut nehme ich zur Kenntnis, welche Verknüpfungen sich durch die Familiengeschichte der Walther finden lassen.

Olvenstedt zur Zeit von Johann Christoph Walther

Im 18. Jahrhundert war Olvenstedt ein wohlhabendes Bauerndorf westlich von Magdeburg. Die fruchtbaren Böden der Magdeburger Börde und die Nähe zum Absatzmarkt in der Stadt verschafften den Olvenstedter Landwirten bereits damals einen beachtlichen Wohlstand. 1684 lebten im Ort 12 Ackerleute (Großbauern), daneben Mittel- und Kleinbauern sowie 16 Häusler, also landlose oder nur mit wenig Land ausgestattete Einwohner. Die Landwirtschaft war der Hauptwirtschaftszweig, daneben spielte der Abbau von Grauwacke-Sandstein eine Rolle, der als Baumaterial für Magdeburgs Festungsanlagen und den Dom genutzt wurde.

1724 beschlossen die Olvenstedter, ihre Pfarrkirche St. Laurentius zu erweitern. Dafür wurde die bis dahin erhaltene Petrikirche abgerissen, und ihre Steine wurden als Baumaterial für den Umbau verwendet. Das neue Kirchenschiff wurde Anfang des 18. Jahrhunderts errichtet, der romanische Turm blieb erhalten. Die Kirche war ein zentrales Bauwerk und spiegelte den wachsenden Wohlstand und die Bedeutung des Dorfes wider.

Johann Christoph Walther (auch Johannes Christophorus Walther, 1721–1792) war im 18. Jahrhundert Pfarrer in Olvenstedt bei Magdeburg. Er trat sein Amt im Oktober 1748 als Adjunkt (Hilfsprediger) des damaligen Pfarrers Bernhard Hedrich an, der 1752 verstarb. Danach übernahm Walther die Pfarrstelle in Olvenstedt.

Während seiner Amtszeit war Walther nicht nur für die kirchlichen Belange der Gemeinde zuständig, sondern auch als Chronist und Bewahrer der lokalen Geschichte aktiv. Ein Beispiel dafür ist die Erwähnung, dass er am Ende des 18. Jahrhunderts die Überreste einer alten Kapelle am Klusweg beobachtete und das dortige Kruzifix in die Mauer des Pfarrgartens einmauern ließ, wo es noch heute teilweise erhalten ist.

Walther war eine prägende Persönlichkeit für die Gemeinde Olvenstedt im 18. Jahrhundert. Seine Amtszeit fiel in eine Phase des Wiederaufbaus und Wohlstands nach den Wirren des Dreißigjährigen Krieges. Er war bekannt für seine Sorgfalt in der Gemeindearbeit und seine Verbundenheit mit der Geschichte des Ortes.

Zwischen 1700 und 1800 war Olvenstedt ein wohlhabendes, wachsendes Bauerndorf mit bedeutender Landwirtschaft und Steinabbau. Der Ausbau der Kirche St. Laurentius und das Bevölkerungswachstum zeugen von einer positiven Entwicklung, die durch die günstigen natürlichen Bedingungen und die Nähe zu Magdeburg begünstigt wurde. Politisch und gesellschaftlich blieb das Dorf ländlich geprägt und unter der Herrschaft des Domkapitels Magdeburg

Namensvorkommen:

Walther, Berthold, von der Strassen, Liesegang, Nebelung, Pomme aus Nordhausen, von Wins, Döring, Olearius, Blankenfelde, Wogau, von Krafft, Wellenberg, Sellentin, von Schütz, Gustedt, Rademann, Scheibe, Sauer, Eckart, Hedrich, Mehl, von Richthofen, Voigt, von Wangenheim, von Bredow, Fiscal, Seeliger  und viele mehr!

Literatur:

Walther, Erika : Johannes Christophorus Walther, Pfarrer in Olvenstedt bei Magdeburg, 1721-1792, Selbstverlag, Bütow 1936

Digitalisat aus der Universität Greifswald: https://www.digitale-bibliothek-mv.de/viewer/image/PPN1744484384/

 

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