
Während im „MOMA“ heute von einer „Expertin“ geradezu Werbung für DNA-Tests gemacht wurde, lief unlängst (27.5.) bei Arte ein Dokumentarfilm „DNA-Tests – Das Geschäft mit den Genen“ in dem klar dargestellt wird was diese Gentests bei den Ahnenforschung-Programmen für Unfug sind. Auch bei CompGen hat man sich dieser Thematik angenommen.
Woher kommen Ihre Vorfahren? Wem sehen Sie ähnlich? Werden Sie gesund bleiben? Heute scheinen all diese Fragen mithilfe einer persönlichen DNA-Analyse beantwortet werden zu können. Jeder kann im Internet für ein paar hundert Euro eine erste Interpretation seiner Gene erhalten. Dieser neue Markt verbirgt jedoch eine andere Gefahr: die Kommerzialisierung unserer genetischen Daten.
Ancestry, 23&Me, MyHeritage: Start-ups, die zu Riesen geworden sind, teilen sich den sehr lukrativen Kuchen der DNA-Testkits, die der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Hinter der geschickten Marketingsprache, die darauf abzielt, unsere angebliche Herkunft oder unsere Anfälligkeit für diese oder jene Krankheit zu entdecken, verbergen sich jedoch zweifelhafte Methoden, deren Wissenschaftlichkeit von den bekanntesten Genetikern infrage gestellt wird.
Ziel ist die Sammlung von Gesundheitsdaten
Als das große Geschäft bei der Sammlung von DNA-Proben gelten die Daten zur Gesundheit der Anwender, die sich aus deren Genen ablesen lassen. Der Vorwurf im Film ist, dass die Firmen die Daten auf unwissenschaftliche Weise nur ungenau auswerten und nicht auf Fehler überprüfen. So würde den Kunden suggeriert, sie könnten auf diese Weise ihre Gesundheitsrisiken selbst feststellen. Allerdings geben nicht alle genannten Firmen die Information zu potentiellen Krankheiten an die Nutzer weiter.
Als größte Gefahr wird der Verkauf der Daten an interessierte Pharmaunternehmen gesehen. Dass auch Krankenkassen und Versicherer an den Daten interessiert sind, wird am Beispiel Neuseeland gezeigt: Es ist das einzige Land, in dem Krankenversicherer nach eventuellen DNA-Tests fragen und die Herausgabe verlangen dürfen. Allerdings gibt es auch Protestbewegungen dagegen. Der Film ist bereits in der ARTE-Videothek zu sehen.
Auch die „Stiftung Warentest“ hat sich den Markt angesehen. Unser Vergleich von fünf Webportalen zeigt: Ahnenforschung mithilfe von DNA-Tests birgt Chancen, aber auch Risiken. Und: Nicht alle Anbieter halten, was sie versprechen.
Nachteile und Kritik: (1)
- Datenschutz:
Die Weitergabe von sensiblen DNA-Daten an Anbieter wirft Datenschutzbedenken auf, da diese Daten schwer zu löschen sind und in falsche Hände geraten könnten. (4)
- Gesundheitsaussagen:
Die Aussagekraft von DNA-Tests im gesundheitlichen Bereich ist begrenzt. Sie können nicht mit Sicherheit vorhersagen, ob jemand bestimmte Krankheiten bekommen wird, und können zu unnötiger Sorge führen.
- Ungenauigkeit:
Es gibt wissenschaftliche Zweifel an der Genauigkeit von Gentests zur Bestimmung von Herkunft und Eigenschaften, insbesondere bei der Beurteilung von Gesundheitsrisiken. (2)
- Seriösität:
Einige Anbieter werden von Experten als unseriös eingestuft. (3)
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