Die Reihe der von dem Hansischen Geschichtsverein herausgegeben Geschichtsquellen eröffnet ein Stralsunder Stadtbuch, welches der Strafrechtspflege diente. Schon vor dem 14. Jahrhundert verzeichnete man in Stralsund die vom Gericht vorgenommenen Verfestigungen auf einzelne Pergamentblätter. Erst danach legte man eigene für die Aufnahme von Verfestigungen bestimmte Bücher an: so in Rostock seit 1319, in Wismar seit 1353 und in Stralsund seit 1310, während man in Greifswald dem alten System der Eintragung in das allgemeine Stadtbuch treu geblieben zu sein scheint. Veröffentlicht sind vollständige Verfestigungsbücher bisher nur selten; ein Beispiel bietet das Liegnitzer Verfestigungsbuch von 1339 bis 1354.
Hinricus Warberg occulte recessit a domino suo Nicolao Rambowen fabro cum ipsius servicio et 4 marcis denariorum Sundensium, quas furtive deportavit; unde pro fure est cum omni jure Lubicensi idem Hinricus proscriptus. Judices Henningus et Arnoldus predicti. (Auszug)
Am 9. Oktober 1306 hatte das Amt des Stralsunder Stadtschreibers Johann von Köslin angetreten, in der Reihe der städtischen Schreiber seit Beginn der Führung eines Stadtbuchs der zehnte. Er schrieb ununterbrochen bis zum 24. Januar 1315. Bis zum Jahre 1333 war es Bertold von Kiel. Im Jahre 1376 finden wir den Stadtschreiber Nicolaus von Fürstenwerder, 1405-1423 Heinrich Oldenburg, 1454 und 1464 wird Wilken Daneel genannt und 1478 Magister Johannes Prutze…
Quelle:
- Francke, Otto: Das Verfestungsbuch der Stadt Stralsund, Halle 1875 (Online-Version der BSB München – Digitisation on Demand) oder via Google
Literatur:
- F. Fabricius: Das älteste Stralsundische Stadtbuch von 1270-1310, im Auftrag des Raths und des bürgerschaftlichen Collegiums der Stadt, Berlin: Weber, 1872
- Ebeling, Robert: Das zweite Stralsundische Stadtbuch 1310-1342, herausgegeben vom Rügisch-Pommerschen Geschichtsverein zu Greifswald und Stralsund, 1903