Genealogie eines süderländischen Sippenkreises und der ihm angehörenden Industriepioniere

Winkhaus: Wir stammen aus Bauern- und Schmiedegeschlecht

Durch den Wiener Kongress entstand nach den Freiheitskriegen 1816 die Provinz Westfalen, deren Regierungsbezirk Arnsberg sich aus dem alten kurkölnischen Herzogtum Westfalen, dem Fürstentum Siegen, den Grafschaften Wittgenstein und Hohenlimburg, der freien Reichsstadt Dortmund und dem einstigen Hoheitsgebiet der Grafen von der Mark zusammensetzt.

Südwärts der Ruhr in den Kreisen Altena, Iserlohn und dem Ennepe-Ruhr-Kreis liegt zwischen den Tälern der Lenne, Volme und Ennepe ein Stück Erde, welches Süderland (heute Sauerland) genannt wurde. In den Bergen und an den Flüssen des Süderlandes saßen und leben noch heute die meisten der nachstehend aufgeführten Haupt-Geschlechter.

Das Geschlecht Harkort

(mit seiner Besitzung Harkorten nahe der Enneper Straße)

Das Geschlecht Bilstein

im alten kurkölnischen Sauerland, nicht weit von Altenhundem liegt Schloß Bilstein, einst Sitz der Edlen Herren von Bilstein

Das Geschlecht Dulheuer

Plettenberg, in alten Zeiten „Heslipho“ geheißen und an der Lenne gelegen, ist der Stammort der Dulheuer

Das Geschlecht Voßwinckel

von Gut Voßwinckel im Kreis Altena lässt sich das Geschlecht bis in die Gegenwart nachweisen

Das Geschlecht von den Berken

an den Grenzen der Grafschaft Mark im Kirchspiel Rönsahl lassen sich gleich mehrere Güter ableiten. Ein Zweig, von einem Ministerialen des Erzstiftes Köln stammend, ist von 1500 an in Kurland nachweisbar und am 17. Oktober 1620 in die kurländische Ritterschaft aufgenommen worden. Mit diesem kurländischen Geschlecht hängen vielleicht die von Berken zusammen, die in Deutschland blieben

Das Geschlecht Wever

Der Stammsitz blieb im Dunkel der Geschichte verborgen. Als Stammvater des hier verfolgten Geschlechtes, lässt sich Jacobus Wever festlegen der von 1360 bis 1468 als Leineweber in Breckerfeld lebte und mehrfach durch Heirat mit dem Geschlecht Pollmann verbunden war, über welches ich hier bereits ausführlich berichtet habe.

Das Geschlecht Winkhaus

seit den ältesten Zeiten als Freigutsbesitzer und Reidemeister nachweisbar. In den reichhaltigen Sammlungen der Burg Altena wird berichtet, dass die Winkhaus vom 30-jährigen Krieg an bis in das 19. Jahrhundert hinein von der Landwirtschaft und der Eisenerzeugung und -verarbeitung lebten. Nahe Brügge im Volmetal lag Winkhausen mit dem früheren Frei-Erbgut.

Reidemeister waren:

Die Reidemeister waren Kleinunternehmer, die erst auf eigenem, hauptsächlich landwirtschaftlich genutztem Boden kleine Hämmer und Schmieden betrieben. Sie hatten die Schaltstellen in dieser Wirtschaft inne. Sie kauften die dafür notwendigen Rohmaterialien wie Roheisen (Erz), Holzkohle und Kohle und vertrieben schließlich die Erzeugnisse. Dabei nahmen sie in der Gesellschaft eine einzigartige Stellung ein: Anfangs waren sie einerseits Bauern, andererseits Geschäftsleute mit weitläufigen Kontakten. Später ließen sie in anderen Betrieben die Eisenerzeugnisse produzieren und betrieben nur noch Handel. Die Handelsbeziehungen reichten sehr weit und brachten den Reidemeister Wohlstand und Ansehen. Siehe: https://wiki.genealogy.net/Reidemeister

Quelle:

Winkhaus Eberhard: Wir stammen aus Bauern- und Schmiedegeschlecht : Genealogie eines süderländischen Sippenkreises und der ihm angehörenden Industriepioniere, Starke Verlag, Görlitz 1932, 839 Seiten, Universitäts- u. Landesbibliothek Münster

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