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Gerhard Holtzbrinck 1563-1635
Es war in den letzten Regierungsjahren der alten märkischen Dynastie, als unter Herzog Johann Wilhelm von Cleve-Mark am 18. März 1604 Gerhard Holtzbrinck zum Richter für die Kirchspiele Halver und Rönsahl ernannt wurde. Dieses Patent, in den märkischen Registerbüchern überliefert, gibt uns nach ungewissen Nachrichten aus den Jahren 1438 und 1579 zum ersten Mal sichere Kunde über den Stammvater der Familie von Holtzbrinck.
Gerhard Holtzbrinck, der den Rönsahler Teil des Richteramtes wegen der älteren Rechte der Familie von der Bercken wohl nur wenige Jahre bekleidete, wird 1628 päpstlicher und kaiserlicher Notar zu Halver. Er hat hier, wahrscheinlich in Buschhausen, bis zu seinem Tod am 28.6. 1635 gewohnt.
Georg Holtzbrinck 1601-1664
Aus seiner Ehe mit Anna Neuhaus von Wickede bei Dortmund stammten drei Kinder, von denen Gerhard und Elisabeth, Gattin des Heinrich Wippermann zu Nieder-Karthausen ansässig blieben, während der jüngere Sohn Georg, als erster der Familie nach Altena übersiedelte.
Hier in Altena, wo die Familie nach Georg Holtzbrincks Heirat mit Elisabeth von Diest, einer Tochter des Rentmeisters Simeon von Diest und der Anna von der Becke ansässig wurde, beginnt ihr Aufstieg in rascher Folge.
Der 30-jährige Krieg hatte in jenen Jahren um 1635 in der Grafschaft Mark seinen Höhepunkt erreicht und die politischen Verhältnisse des Landes waren unklar genug. In diesen Jahren trat Georg Holtzbrinck den Dienst als Amtsschreiber in Altena an, wo er bald (im Juli 1635) Freigraf und Rentmeister wurde. Er war der erste Besitzer des Holtzbrinck-Stammhauses (wegen seiner Bauweise auch „Burg Holtzbrinck“ genannt) Die Umgestaltung und Ausbau übernahm sein Sohn Stephan Johann im Jahre 1685.
Stephan Johann Holtzbrinck 1636-1703
Im Jahre 1645 erbaute Georg das Hammerwerk im Vogelsang, 1647 wurde ihm die Mühle zu Eichhof im Kirchspiel Halver für eine Schuldforderung gerichtlich zugesprochen, ein Hammerwerk im Mühlhoff kam hinzu und aus dem Erbe der von Diest ein Anteil am Werdohler Salzwerk. Diese Besitzanteile sind bekannt durch die Auszeichnungen des Sohnes Stephan Johann, dem sie als Erbe zufielen.
Stephan Johann Holtzbrinck folgte 1664 seinem Vater noch zu dessen Lebzeiten im Freigrafen- und Rentmeisteramt in Altena, wo er im Januar 1636 geboren war. Von seinem Geschwistern heiratete Anna den Hogrefen zu Lüdenscheid, Dr. Hermann Heinrich Hymmen, Anna Elisabeth den Altenaer Bürgermeister und Freigrafen Simeon von Diest, während die Jüngste, Elisabeth, die Gattin des reformierten Predigers Heinrich Wilhelm Leusmann wurde. Ihr Bruder Gerhard blieb als Ratsherr in Altena, Arnold Caspar promovierte in Duisburg zum Dr. jur. und wurde nach seiner Heirat mit Anna Margaretha Ernst in Langenscheidt ansässig.
Generalpostmeister Georg Hermann Edler von Holtzbrinck 1664-1742
Mit dieser und der folgenden Generation überschritt die Familie Holtzbrinck die Stufe ortsgebundener Geltung. Stephan Johann wurde brandenburgischer Regierungsrat und märkischer Anwalt. Zuletzt kgl. preuß. Geheimer Regierungsrat. Er ehelichte am 1.5.1663 Anna Maria Ernst, eine Schwester der Anna Margaretha Ernst. Aus dieser Verbindung stammt neben 5 Töchtern Georg Hermann Edler von Holtzbrinck, der spätere Generalpostmeister der Krone Polen.
Georg Hermann wurde am 17.12.1694 durch den österreichischen Kaiser Leopold in den erblichen Adel erhoben und konnte in sächsischen Diensten als Generalpostmeister in Polen ein großes Vermögen „anhäufen“, mit dem er, sowie sein Neffe und Erbe Georg Wilhelm von Lent genannt von Holtzbrinck mehrere große landwirtschaftliche Güter wie z.B. Haus Rhade auf der Volme bei Kierspe und Gut Oedenthal bei Lüdenscheid erwarben. Sein Leben verlief nicht ohne Aufregung, zu lesen im nachfolgenden, leider aber nicht vollständigen Beitrag aus der WAZ Die komplette Geschichte ist ausführlich nachzulesen ziemlich am Ende der Holtzbrinck Genealogie (mit den genauen Gründen für die Verhaftung)
Heinrich Wilhelm von Holtzbrinck 1727-1790
Heinrich Wilhelm von Holtzbrinck (1727 – 1790) Nach Jahren als Assessor in Lüdenscheid wurde Heinrich Wilhelm zum ersten Landrat des neu gebildeten Kreises Altena berufen. Er hatte die Lüdenscheiderin Anna Eleonore von Hymmen geheiratet. Durch diese Heirat erweiterte sich der bis dahin schon beträchtliche Besitz der Holtzbrincks: Sie brachte das Gut Habbel mit seinem Hammerwerk in die Familie.
Der Landrat besaß bereits mehrere Güter und Hammerwerke, die er jeweils verpachtet hatte. In die Zeit seiner Tätigkeit als Landrat ist auch der Besuch des Preußischen König Friedrich Wilhelm II in Altena gefallen.
Hier geht es weiter im beigefügten und spannenden Beitrag aus dem „Altenaer Kreisblatt vom 29. Januar 1954“ von Dr. Hans Vollmerhaus, Burg Altena
Quellen:
Genealogische Sammlung Ferdinand Schmidt, Kirchenbuchauswertung für Altenaer Familien Film Nr. 8245074
Kreisarchiv des Märkischen Kreises
NL Re / Karl Reuter, (1901-1978), Lehrer in Wesel und Altena, Ortsheimatpfleger der Stadt Altena, Nr. 116 : Genealogie Familie von Holtzbrinck (von Diest – Holtzbrinck – Wortmann – Leusmann)
v. Holtzbrinck: (von Lent, von Grüter) Genealogia und Heraldica, welche handelt von denen heutigen Herrn von Lent, von Holtzbrinck, von Ernst und von Grüter, die auf Begehren des ietzt genannten … Herrn Jo. Georg. von Holtzbrinck … Nach fleißiger Durchsuchung alter neuer Histor. Genealog. und Heraldicen Schreiber, öffentlich ans Licht gestellet worden von Friedrich Wilhelm von Nassau-Siegen, Warschau, 1725
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