Arolsen Archiv für die Opfer und Überlebenden des Nationalsozialismus

Die Arolsen Archives

sind ein internationales Zentrum über NS-Verfolgung mit dem weltweit umfassendsten Archiv zu den Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus. Die Sammlung mit Hinweisen zu rund 17,5 Millionen Menschen beinhaltet Dokumente zu den verschiedenen Opfergruppen des NS-Regimes und ist eine wichtige Wissensquelle für die heutige Gesellschaft.

Die Arolsen Archives werden aus dem Haushalt des Auswärtigen Amts (AA) finanziert. Die Aufsicht über die Organisation obliegt dem Internationalen Ausschuss, der mit Vertretern der elf beteiligten Länder (Deutschland, Belgien, Frankreich, Großbritannien, Griechenland, Israel, Italien, Luxemburg, Niederlande, Polen, USA) besetzt ist und zweimal jährlich zusammentritt

Ein großer Teil der rund 30 Millionen Dokumente ist inzwischen im Online-Archiv der Arolsen Archives verfügbar. Die Zahl der suchbaren Namen und Stichworte wächst kontinuierlich. #everynamecounts

Aufgaben des Archivs:

Die Hauptaufgabe des ITS war bei seiner Gründung die Suche nach nichtdeutschen Personen im Gebiet des damaligen Deutschen Reiches sowie den deutsch besetzten Gebieten in der Zeit von 1933 bis 1945, die während des Zweiten Weltkrieges verschleppt worden waren oder aus anderen Gründen vermisst wurden. Die Arolsen Archives geben über folgende Opfergruppen der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft Auskunft:

  • Menschen aller Nationalitäten, die zwischen 1933 und 1945 deportiert wurden und in Konzentrationslagern, Ghettos, Arbeitslagern und Gestapo-Gefängnissen inhaftiert waren
  • Menschen, die in das damalige Reichsgebiet verschleppt wurden und Zwangsarbeit leisten mussten
  • verschleppte Personen (Displaced Persons DP), die nach der Befreiung unter der Obhut internationaler Flüchtlingsorganisationen standen
  • Kinder, die nach der Befreiung unter 18 Jahre alt waren und zu den Verfolgtengruppen gehörten
  • Sowjetische Kriegsgefangene und italienische Militärinternierte sowie andere Kriegsgefangene, die in Konzentrationslager deportiert wurden oder Zwangsarbeit leisten mussten

Die Bestände:

Der Bestand der Arolsen Archives ist mit rund 30 Millionen Dokumenten eine der weltweit größten Sammlungen von Unterlagen über zivile Opfer der nationalsozialistischen Herrschaft. Die Institution arbeitet zur Ergänzung des Dokumentenbestandes seit vielen Jahrzehnten mit Archiven im In- und Ausland zusammen, um deren Bestand im Hinblick auf den eigenen Informationsbedarf zu sichten und gegebenenfalls Dokumente zu kopieren oder zu erwerben.

In der Zentralen Namenkartei befinden sich Hinweise zu etwa 17,5 Millionen Menschen. Der Gesamtbestand des Archivs beträgt rund 26 laufende Papierkilometer (das heißt hochkant Blatt an Blatt aufgereihtes Papier). Die Dokumente geben Aufschluss über das Ausmaß der Verfolgung durch das NS-Gewaltregime, die skrupellose Ausbeutung durch Zwangsarbeit und die Folgen des Zweiten Weltkrieges für Millionen von Flüchtlingen. Textquelle Wikipedia: 

War Opa ein Nazi?

Diese Fragen beschäftigen die Nachfahren der Kriegsgeneration noch immer. und so könnt ihr mehr erfahren. Die meisten Unterlagen aus der NS-Zeit liegen im Bundesarchiv in Berlin. Personenbezogene Sammlungen aus der Zeit des Dritten Reichs sind auf dem neuesten Stand.

Überlieferung zur Waffen-SS

Personalunterlagen von Angehörigen der Waffen-SS werden von der Abteilung Personenbezogene Auskünfte (Abt. PA) und von der Abteilung Bereitstellung (Abt. BE) des Bundesarchivs in Berlin verwahrt. Angehörige der Waffen-SS unterstanden der SS- und Polizeigerichtsbarkeit. Diese Überlieferung wird ebenfalls von der Abteilung BE verwahrt. Sofern Sie sich für personenbezogene Unterlagen interessieren, ist eine schriftliche Anfrage bei diesen beiden Abteilungen zielführend.

NSDAP-Mitgliederkartei

Die NSDAP-Mitgliederkartei zählt zweifellos zu den in der Öffentlichkeit bekanntesten Unterlagen des Bundesarchivs. Kürzlich konnte an dieser Stelle die vollständige Digitalisierung der Karteikarten bekannt gegeben werden. Die insgesamt 12.717.012 Digitalisate können nun elektronisch gestützt recherchiert werden.

Die meisten Unterlagen aus der NS-Zeit liegen im Bundesarchiv in Berlin. Dazu zählen vor allem die Zentrale Mitgliederkartei der NSDAP mit rund 12,7 Millionen Karteikarten, 1,3 Millionen Parteikorrespondenzen sowie tausende Dokumenten der SS und der SA. Wer diese einsehen oder Infos daraus haben will, kann sie kostenlos per Mail oder Post anfragen.

So werden die Anfragen am besten gestellt

Das Bundesarchiv benötigt einen ausgefüllten und unterschriebenen Benutzungsantrag Das Formular kann per Email oder Post an die passende Abteilung des Bundesarchiv geschickt werden. Die Adressen findet ihr hier. „Auskunft beim Standesamt oder Archiven erhält nur, wer ein berechtigtes Interesse nachweisen kann, etwa wenn er mit der betreffenden Person in direkter Linie verwandt ist

Entnazifizierungsakten NRW

Aufschluss über die Rolle von Angehörigen innerhalb des NS-Regimes geben auch die Entnazifizierungsakten. Dort ist die Mitgliedschaft in der NSDAP oder anderen parteinahen Organisationen aufgelistet. Nach dem Zweiten Weltkrieg mussten sich in NRW mehr als 800.000 Menschen „entnazifizieren“ lassen, um beispielsweise erneut verbeamtet zu werden.

Von den mehr als 1,15 Millionen Entnazifizierungsakten, die im Landesarchiv Duisburg liegen, sind etwa 694.000 digitalisiert. Wer etwa Dokumente zur eigenen Familie sucht, kann unter archive.nrw.de recherchieren.

 

 

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