Ilfeld wurde erstmals 1154 erwähnt. Die Gemeinde entwickelte sich vom Klosterdorf zum Hüttenort im ausgehenden Mittelalter, ist heute ein anerkannter Erholungsort und hat ca. 3000 Einwohner so zum Beispiel einige meiner Verwandten: „Bornemann, Hiller, Neander, Ernert, Rambow, Manfred Kappler vom Ilfelder Heimatmuseum und auch meine Großmutter, eine geborene Liesegang“.
Um 1100 ließ Graf Elger I. die Ilburg erbauen. So bauten um das Jahr 1100 im Bähretal die wohl in Thüringen beheimateten Bielsteiner Grafen auf dem Ilfelder Burgberg, der noch heute Mauerreste trägt, eine Burg und bezeichneten sich von da an als „Ilburger“ in den Urkunden. Eine der ältesten berichtet von einer Mordtat des Edelgerus de Ylfeld an einem Enkel des bekannten Otto von Nordheim.
Vielleicht zur Sühne dessen errichtete Graf Elger I. an der Stelle des späteren Klosters Ilfeld auf einem steinernen Pfeiler eine ewige Lampe zu Ehren der Jungfrau Maria. Elger II. siedelte um 1161 auf die Burg Hohnstein über und mit der Stiftung des Klosters Ilfeld im Jahre 1189 durch ihn und seiner Frau Lutrude gewann der Ort an Größe und Bedeutung. 1234 wird das Vorwerk Königerode erstmals erwähnt, bedeutsam als Ursprungsort der Liesegangs und 1240 der Ortsteil Wiegersdorf als „Wigradisdorp“. 1332 wird Wiegersdorf durch Verkauf an das Kloster Ilfeld Klosterdorf.
In der ehemaligen Klosterschule befindet sich heute die Neanderklinik Harzwald, die nach Michael Neander (+26.4.1595) dem berühmten Pädagogen, der 1550 hier lehrte und Rektor wurde, benannt wurde.
Am 17.9.1385 wurde Ilfeld als „Flecken Ilfeld“ gegründet. 1417 erwarb Graf Bodo von Stolberg die Grafschaft Hohenstein samt Burg und Amt Hohnstein. Im Jahre 1524 wurde die Burg Ilfeld zerstört und das Kloster Ilfeld durch die Bauern aus Niedersachswerfen, Ilfeld und Appenrode besetzt.
Die Mönche flüchteten daraufhin nach Nordhausen. Abt Thomas Stange übernahm 1544 das Kloster, welches von der Zerstörung verschont geblieben war. Bereits 1546 war das Kloster evangelisch und 1551 wurde eine evangelische Pfarrei in Ilfeld gegründet. (Bis 1982 Kirchenkreis Hannover)
Um die Mitte des 15. Jahrhunderts war es gelungen, dem Schwarzkupfer, das bis dahin das Endprodukt der Mansfelder Hütten war, das in in ihm enthaltene Silber durch den sogenannten Saigerungsprozess zu entziehen. Diese Erfindung ist mit Recht als das bedeutendste technische Ereignis in der Geschichte des Mansfelder Bergbaus bezeichnet worde. Die Ilfelder Saigerhütte entstand um 1512 im Ilfelder Tal nach einer Absprache des Grafen Botho von Stolberg mit einem Dr. Philippus Dragstedt (Drachstedt) aus Eisleben. Der Hüttenplatz liegt an der heutigen Papierfabrik und hat nur ewa 30 Jahre bestanden. Später entstand hier eine Eisenhütte und eine Sägemühle und im Jahr 1680 die bereits erwähnte Papiermühle.
Im 30jährigen Krieg verfielen die Ilfelder Bergwerke und Hütten. Aber gleich nach dem Friedensschluss im Jahre 1652, wollte Graf Johann Martin von Stolberg am Hüttengraben einen neuen Hüttenbetrieb aufauen. Der Administrator des Stiftes Ilfeld, Kriegsrat Otto von Mauderode verhinderte das aber erfolgreich, weil er den Bau eines Hochofens nicht dulden wollte. Erst durch Rezeß vom 23.1.1654 kam eine Einigung zustande und der Grundstein für die Eisenhütte St. Johannis konnte gelegt werden. Ihre Blütezeit erlebte die Eisenhütte im 18. Jahrhundert.
Otto von Mauderode stammte aus Ellrich am Harz und hatte an der Universität Helmstedt studiert, wo er 1624 den philosophischen Magistergrad erworben hatte. Seit den 30er Jahren des 17. Jahrhunderts stand er im Dienst der Welfenherzöge, zunächst als Kriegsrat, seit 1652 als Hofrat und schließlich als Mitglied im Geheimen Rat des Herzogs Georg Wilhelm, dem er 1665 vom Fürstentum Calenberg ins Fürstentum Celle folgte. 1650 hatte er die Erhebung in den Reichsadelsstand unter dem Namen „von Mauderode“ erlangte. Der Name leitet sich von seiner Besitzung in Mauderode (bei Ellrich) ab.
Durch landesherrliches Patent vom 8. Mai 1818 wurde die Verwaltung des Stiftes Ilfeld der von König Georg III. von Hannover errichteten Klosterkammer in Hannover übertragen, sie nimmt auch heute noch die Verwaltung des Stiftes wahr.
Das Jahr 1866 brachte das Ende des Königreichs Hannover. Ilfeld gehörte fortan zur preußischen Provinz Hannover. Die welfentreuen Klosterschüler, Lehrer und Professoren, aber auch die Einwohner setzten nun den Preußen offen und versteckten Widerstand entgegen. Die preußenfeindliche Stimmung, die den Vertretern des hannoverschen Adels und der Alt-Hannoveraner in der Klosterschule die größten Verfechter hatte, wirkte sich noch bis zum 1. Weltkrieg aus.
Ilfeld liegt malerisch in einem der schönsten Täler des Südharzes auf ca. 260 m über NN. Umrahmt ist es von prächtigen Laub- und Nadelwäldern mit kristallklaren Bächen, die zum Wandern oder Radfahren einladen. Hierbei kann man jede Menge interessanter Sehenswürdigkeiten entdecken, so z.B. bizarre Felsgebilde wie den Gänseschnabel, alte Burgruinen oder das Schaubergwerk Rabensteiner Stollen.
Die Kirche wurde in den Jahren 1865-1868 auf Erlass von König Georg V. und Königin Marie an Stelle der abgerissenen St. Georgs-Fleckenkirche und der alten, 1223 der Jungfrau Maria geweihten, romanischen Klosterkirche errichtet. (Siehe auch Artikel vom Leben und Sterbe der alten Ilfelder)
Am 28. Dezember 1884 wird Amtshauptmann von Fumetti als erster Landrat des Kreises Ilfeld eingesetzt. Bernhard Julius von Fumetti war Polizeidirektor in Emden und wurde 1868 nach Ilfeld versetzt. Er starb als Geheimer Regierungsrat am 11. Juli 1907 in Hannover und fand in Ilfeld seine letzte Ruhestätte. In seiner Amtszeit ist die St. Georg – Marienkirche am 18.10.1868 übergeben worden und am 4. Juli 1884 fand die Einweihung der neuen Klosterschule statt.
Im 19. Jahrhundert ließen sich viele Handwerker, Fuhrunternehmer und Geschäftsleute in Ilfeld nieder, das von 1866-1932 Kreisstadt war. Der Kreis Ilfeld war der kleinste Kreis im Regierungsbezirk und zählte 16656 Einwohner. Mit der Machtübernahme Hitlers gab es auch Veränderungen in Ilfeld. Aus der Klosterschule wurde 1934 die Napola und der 2. Weltkrieg brachte 228 Bürgern den Tod. Insassen verschiedener Aussenlager des KZ Buchenwald mußten auch in Ilfeld Fronarbeit leisten.
Das milde Klima und die klare Luft sind dabei sehr günstig für die Atemwege. Ilfeld ist eine selbstständige Gemeinde im Landkreis Nordhausen, Freistaat Thüringen und befindet sich ca. 10 km nördlich von Nordhausen. Am besten erreicht man Ilfeld über Nordhausen, westl. über die B 243 aus Richtung Göttingen-Herzberg, südl. über die B 4 aus Richtung Sondershausen-Erfurt, östlich über die B80 aus Richtung Halle-Leipzig und nördl. über die B4 bzw. B81 aus den Richtungen Bad Harzburg Goslar bzw. Wernigerode-Magdeburg.
Nach den Volkszählungen hatte Ilfeld 1823 600, im Jahre 1928 1874 und im Jahre 1930 1941 Einwohner. Die Einwohnerzahl stieg sprunghaft an, so zählte Ilfeld um 1996 bereits 2841 Einwohner.
In der Digitalen Bibliothek ist jede Menge Heimatliteratur hinterlegt, auch zur Ortschaft Ilfeld. Auskünfte zum Einwohnerbuch aus der Grafschaft Hohenstein von 1935 erteile ich auf Anfrage. Die vollständige Liste an downloadbarer Heimatliteratur siehe hier:
Quellennachweis:
- Ludwig Lüder, Ilfeld, ein Blick die die Geschichte des Fleckens, Verlag Neukirchner Nordhausen 2002
- Manfred Bornemann, in Ilfeld 1940-1950, Beiträge zu einem Jahrzehnt Heimatgeschichte, Selbstverlag Hamburg 1984