Geschichte der Familie von Bercken vom 15. Jahrhundert bis zur Gegenwart

BerckenDie Belege für die westfälische Herkunft der Familie stammen aus dem Ritterschafts-Archiv in Mitau. Von dort ist sie nach Livland und Kurland gekommen, wahrscheinlich durch ein jüngeres Mitglied der Familie, das sich an einem der vom 13. bis 15. Jahrhundert stattfindenden Kreuzzüge nach Livland beteiligte und dort ansässig wurde.

Die Familie nannte sich in den ersten Generationen „von den Bercken“ und erst Heinrich von Bercken, dessen Lehnsbrief von 1533 vorliegt, wird in demselben nur „von Bercken“ genannt. Diesen Namen führte die Familie fortan. Ein Zusammenhang mit den Familien gleichen Namens, wie sie seit dem 13. Jahrhundert in Deutschland mehrfach bekannt sind, hat sich trotz aller Nachforschungen nicht zweifelsfrei nachweisen lassen.

Siebmacher führt gleichfalls in seinem großen Wappenbuch unter dem Adel der freien Städte eine Familie von Bercken in Lübeck an die aus Berken, alias Rheinberg in Westfalen stammend, oder auch Berck oder Berk genannt wurde. Sie kommt in Lübeck im 15. Jahrhundert vor und gehörte zur Zirkelgesellschaft, die nur aus den Bevorzugten des Adels bestand. Eine Zusammengehörigkeit mit dieser Familie ist jedoch ausgeschlossen.

In den Niederlanden kommt im 17. und 18. Jahrhundert der Name von Berck, von Berk, von Berken und von Bercken häufiger vor. Sie gehörten vorzugsweise dem Kriegsheer an. Deren Wappen erscheint als eine Kombination der noch bestehenden Familie von den Bercken (die Birke mit drei Sternen im silbernen Felde) und der im Siebmacher erwähnten Lübecker Familie (der Mond zwischen offenem schwarzen Fluge über dem Helm) Ein Zusammenhang mit einem teil der Niderländischen Familie ist nicht ganz abwegig.

Nach Ausweis der Familienlade zu Steinensee, dem früheren Lehn der Familie von Bercken in Kurland, wird als erster dieser aus Westfalen stammenden Familie ein von Bercken genannt, dessen Gemahlin eine von Ingenhoff war. Bis auf die Angabe seiner zwei Söhne, Johann und Robert, war mehr nicht zu ermitteln. Auch in welchem Jahr sie gelebt haben, ist nicht bekannt.

Johann hatte einen Sohn mit dem Namen heinrich und dieser wurde 1532 als Schlosshauptmann in Dünaburg genannt. Der Sohn von Robert mit dem Namen Caspar, wurde am 10.4.1563 von Bischof Magnus mit dem Landgut Planetzen belehnt.

Der Vorspannt endet bei Heinrich, einem Sohn Wilhelms. Dieser erbte die Güter seines Vaters und war auch wie dieser Mannrichter in Dünaburg. Er vermählte sich mit Dorothea von Foelckersamb, einer Tochter von Melchior, Rath des Herzogs von Kurland und dessen Gemahlin Margarethe, eine geborene von der Ropp.

Das Buch erzählt spannend und ausführlich die wechselhafte Familiengeschichte über die Jahrhunderte hinweg und endet mit einem ausführlichen Stammbaum und den Siegeln der Familienmitglieder. Es gibt dieses Buch als Download, von der Tartu University Library freundlicherweise zur Verfügung gestellt.

Quelle: Zusammengestellt und der Familie gewidmet von (Fedor) v. Bercken, Autor: Rudolph von Bercken, 1894