3000 Jahre alt: Ältester genetisch belegter Stammbaum der Welt

ZDF-Info zeigt die spektakulärsten Kriminalfälle der DNA-Analyse

ZDFinfo zeigt die spektakulärsten Kriminalfälle der DNA-Analyse

Aeltester Stammbaum der Welt

Auch für Ahnenforscher ist die DNA-Analyse von unschätzbarem Wert. Beispiel Südharz Lichtensteinhöhle (Start des ZDF Videos bei Minute 29:30) Hier wurde ein versteckter Höhleneingang gefunden. Die Spalte ist nur 30 cm breit. Tief im Berg ein unglaublicher Fund! Knochen von 40 Menschen, in der Kälte gut konserviert, von Eiskristallen überzogen.

Am Johann Friedrich Blumenbach Institut für Zoologie und Anthropologie in Göttingen wurde in einer aufwendigen Untersuchung der Gencode geknackt. Die Skelette sind 3000 Jahre alt und stammen von gesunden Menschen. Die Forscher können sogar eine Großfamilie identifizieren. „Ein Familienclan aus der Bronzezeit – drei Generationen!“ Das gefundene und sehr spezifische Genmuster gibt es nur bei Männern in der Harzregion. Die Sensation wird komplett nach einem breit angelegten DNA-Vergleich im Örtchen Förste. Die Untersuchung belegt, dass es lebende Nachfahren von genau dieser Großfamilie gibt.

273 Einwohner unterzogen sich einer freiwilligen Speichelprobe. Der Abgleich zeigt eine durchgängige Familienlinie seit 3000 Jahren. Drei Dorfbewohner aus Förste und dem Nachbarort sind direkt mit den Bronzezeitmenschen verwandt. 120 Generationen geht dieser Stammbaum zurück! Eine weltweit einmalige Familienzusammenführung dank DNA.

Frühe Namensvorkommen aus dieser Region:

Sindram, Töpperwien, Crauel, Peinemann, Schrader, Hattorf, Hedemann, Bötticher, Domeier, Niemeier, Cludius, Bergius, Knorr, Liesegang, Schachtrupp (Siehe Datenbank)

Weblink:

ZDFinfo Zur Sendung 30.6. um 16:30 Uhr

Nachweise:

Literatur:

  • Roland Lange: Der Nachfahre – Ein Leben im Schatten des Lichtensteins. Mitzkat, Holzminden 2008
  • Jürgen Udolph: Lichtensteinhöhle, Siedlungskontinuität und das Zeugnis der Familien-, Orts- und Gewässernamen in: Historia archaeologica. Festschrift f. Heiko Steuer, Berlin – New York 2009, S. 85-105.