Die Geschichte des Ritterguts Leesen (Leźno) bei Danzig

Rittergut LeesenAus der altpommerschen Zeit, die unter den pommerellischen Herzögen bis 1308 dauerte, ist von den Rittergütern Groß-Leesen und Klein-Leesen nichts überliefert. Zum ersten Mal werden die Güter im Danziger Bereich im 14. Jahrhundert als polnische Lehns- und Rittergüter unter dem Namen Groß-Lezin, Klein-Lezin und Strellin erwähnt.

Es waren drei getrennte Besitze. Der Orden verlieh die Güter an treue Diener des Ordens unter dem pommerellischen Adel, an Edelleute deutscher Nationalität und auch an Ordensfreunde unter den Patriziern in Danzig. Die Beleihung erfolgte nach kulmischem Recht (auch magdeburgisches Recht) Im Jahre 1388 verlieh der Hochmeister Burggraf von Altenburg Groß-Lezin zu kulmischem Recht. Die ersten bekannten Besitzer waren Mitglieder der Familie von Lewyn.

Im Jahre 1623 besaßen die Güter Reinhold und Georg Giese, einer Danziger Patrizierfamilie angehörend. 1631 gingen die Güter an Anna Giese, die in zweiter Ehe mit Adrian von Rembowski verheiratet war, über. (Siehe Datenbank)

1645 übergibt Anna Giese, verehelichte Rembowska, die Güter Leesen und Ellernitz für 45000 polnische Gulden an Abraham von Gehema.

Abraham von Gehema stammte ebenfalls aus einer Patrizierfamilie in Danzig. Er war königl. poln. Kammerherr und Leibmedikus. König Wladislaw von Polen war sein Schuldner. 1645 zahlte Wladislaw Abraham von Gehema eine Schuldsumme von 420000 polnischen Gulden zurück. Im Jahre 1772 gingen die Güter durch Erbschaft an die Familie von Grabowski über.

Quelle:

Hoene, Konrad: Die Geschichte des Ritterguts Leesen (Leźno) bei Danzig, Danzig: R. Gorschalky, 1927