Sammlung Liefländischer Monumente von Johann Christoph Brotze

Johann Christoph Brotze * 1. September 1742 in Görlitz; † 4. August 1823 in Riga war ein deutscher Pädagoge und Ethnograph. Brotze studierte Theologie und Philosophie an den Universitäten von Leipzig und Wittenberg. 1768 ging er nach Riga und verbrachte 46 Jahre als Lehrer am dortigen Kaiserlichen Lyzeum. Während dieser Zeit sammelte er historische Daten, die er mit Zeichnungen und Bildern versah und ausführlich beschrieb.

Sein Werk ist heute eine wertvolle Quelle für Historiker. Die „Sammlung verschiedener Liefländischer Monumente“ ist ein einzigartiges Dokument, mit Aufzeichnungen über Gebäude, Gräber, Siegel, Wappen, Genealogien, die heute so nicht mehr existieren.

Diese Sammlung enthält 10 Bände in Leder gebunden (3246 Seiten, die Seiten-Format 33 x 21 cm). Die meisten der Bilder sind Originale, aber es gibt auch Pläne und Zeichnungen, die von anderen Künstlern stammen. Ein guter Teil der Original-Bilder sind Farb-Zeichnungen in Tusche mit einem Stift gemacht. Farbige Zeichnungen gibt es entweder als Aquarelle oder Federzeichnungen mit Wasser gedämpften Farben.

Leider haben einige der Farben in diesen Zeichnungen des 18. und 19. Jahrhundert etwas gelitten und sind ausgebleicht. Ein weiteres Manko dieser beeindruckenden Online-Sammlung ist die ungenügende Auflösung. Die „kleinen Texte“ zu entziffern ist sehr mühsam und schmälern die Freude.

In Brotzes Zeichnungen und Beschreibungen gibt es Wappen der baltischen Adels, Siegel, Münzen, Briefmarken und Denkmäler der Erzbischöfe, Bischöfe, Städte, Plätze, Kirchen sowie Inschriften auf Grabsteinen, Gebäuden, Glocken, Kelchen und andere Dinge, Schlösser, Städte und Siedlungen und öffentlichen Gebäude, Wohnhäuser, Kirchen sowie topographische Karten von verschiedenen Stellen, die Bewohner der Städte und Landschaften, ihre Kleidung und Beruf und verschiedene technische Ausrüstungen.

Literatur:

Recke, Johann Friedrich v.; Napiersky, Karl Eduard: Allgemeines Schriftsteller- und Gelehrten-Lexicon der Provinzen Livland, Esthland und Kurland. Band:1, A-F, Mitau 1827, s. 277-283