Die Reichsgrafen Colonna-Fels auf Gross-Strehlitz, Tost, Tworog

Die Ahnen der oberschlesischen Colonnas

Die Ahnen der oberschlesischen Colonnas

Ganz in der Nähe von Bozen liegt der Pfarrort Vols. Schon 888 schenkte König Arnulf dem Engilger zur Belohnung die Besitzungen in „Fellis inter montana Alpesque Italiae“. Engilger war ein treuer Dienstmann von Jezo. Am Berg gelegen erhob sich die turmgeschmückte Burg auf der jahrhundertelang die „Edlen von Völs“ (die Ahnen der oberschlesischen Colonnas) saßen.

Als Stammvater der Edlen von Völs wird der aus einer Brixener Familie stammende Wernher bezeichnet, dem Saalbuch zufolge zwischen 1120 und 1125 genannt. Seine Nachkommen waren: Reginbert I. (Reimbrecht) urkundlich erwähnt 1142-1192. Er wird ausdrücklich als Bruder des Burghard, Ministeriale von Völs und Sohn des Wernhers genannt. Ihm folgt nach den Urkunden Reginbert II. in den Jahren 1191-1213 und sodann Reginbert III. erwähnt 1225-1256.

Nach einem kleinen Zeitsprung kommen wir zu Caspar von Völs zu Prössels, Gemahl der Dorothea von Weineck die ihm den Sohn Leonhard 1458 gebar. Leonhard der Ältere war der Begründer der Macht und des Glanzes seines Hauses. Er erwarb Schloss, Gericht und Amt Salurn, Schloss und Gericht Schenkenberg, Schloss Aichag, Schloss Völseck, sämtliche Lehen des Hauses Zwingenstein und er erhielt die Veste Laterns vom Kaiser zu Lehen.

Der erste der den Namen Colonna trug

Leonhard war der erste seines Stammes der den Namen „Colonna“ führte. Die berühmte Familie Colonna in Italien hat ihren Namen entweder von dem Ort La Colonna, auf einer der letzten Anhöhen der Albanerberge dicht am Saume der Campagna, das schon im 11. Jahrhundert als „Columna civitas“ erwähnt wird, oder von der Trajanssäule in Rom, in deren Nähe die Colonnas ihre Wohnstätten hatten.  Die Geschichte der Familie Colonna ist mit der Roms eng verknüpft.

Von einem Mitglied des Hauses Colonna, Marco Antonio Colonna, Fürst von Salerno und General der Venetianer der mit dem gleichnamigen Sieger von Lepanto nicht verwechselt werden darf, erhielt obiger Leonhard in Anerkennung geleistetet Dienste einen Filiationsbrief und damit die Erlaubnis, den Namen und das Wappen der Colonna zu führen. Dies geschah bereits vor 1505, da Leonhard in diesem Jahre bereits das Colonnawappen (die gekrönte Säule) trug.

In einem aus den Hinterlassenschaftspapieren der 1797 zu Bozen verstorbenen Frau Renata, verwitweten und geborenen Freiin Colonna von Fels, herrührenden Schriftstücke, das den Titel führt: „Von dem Ursprung der Tiroler Familie der Freiherren Colonna von Fels wird berichtet, dass ein Zweig der römischen Colonnas 1153 in Tirol eingewandert sei und von diesem die Völser Colonnas abstammen“.

Caspar Colonna wurde im Jahre 1594 als Sohn des Freiherrn Leonhard und seiner ersten Gemahlin Ursula geborene Freiin Krajir von Kraygk geboren und protestantisch erzogen. Er wird als Besitzer oder Verwalter der Herrschaft Gross-Strehlitz genannt. 1622 vermählte sich Caspar als Freiherr von Vels, Herr auf Schenkenberg, Engelsburg, Hartenstein, Buchau und Schönau und Erbkämmerer des Stifts Brixen, mit Anna Sigunna Gräfin Liebsteinsky von Kolowrat.

Aus dieser Ehe stammten 3 Kinder: Georg Leonhard, Besitzer der Herrschaft Tworog, Gustav, Besitzer von Gross-Strehlitz und Tochter Johanna Elisabeth. Letztere 1632 geboren, vermählte sich am 5.2.1652 mit Georg Heinrich von Redern auf Krappitz.

Quelle:

Nowack, Alfons: Die Reichsgrafen Colonna, Freiherrn von Fels auf Gross-Strehlitz, Tost und Tworog in Oberschlesien, Gross-Strehlitz: Verlag A. Wilpert, 1902

Weitere Literatur:

Die Familie Colonna in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts