Wendisch Rambow und Rambow im Amt Dorf Mecklenburg

Wendisch Rambow und Till Lindemann

In einer Urkunde vom 7.10.1325 erteilte Fürst Heinrich II. seine Zustimmung, dass Hermann von Rambow eine Hufe zu Rambow an das Wismarer Heilig-Geist-Haus verkauft. Eine rechtsverbindliche Abschrift davon aus dem Jahre 1350 ist vorhanden im Privilegienbuch. Der Wortlaut der Urkunde ist auch veröffentlicht im Mecklenburgischen Urkundenbuch (MUB) VII, Nr. 4656. Vor 1357 scheint der Besitz der Familie in Rambow und in Stieten an die Stadt Wismar gelangt zu sein.

1348 wird ebenfalls Hermann von Rambow genannt als fidelis des Fürsten Albrecht von Mecklenburg und 1357 Jochim von Rambow als Rektor bei der Kirch zu Warnow. Es wird wohl angenommen, dass Jochim der Letzte derer von Rambow sei, aber da tauchen doch noch ein paar auf z.B. Dietrich von Rambow und Heinrich von Rambow Ritter in Livland. Aber davon mehr an anderer Stelle. Das alte Adelsgeschlecht aus der Gegend bei Dorf Mecklenburg, sie werden bereits urkundlich im Jahre 1284 erwähnt. Rambow ist ein Ortsteil von Dorf Mecklenburg. Hier stehen 45 Wohnhäuser und ein Gutshaus. Ein baufälliger Pferdestall und ehemalige Broilerställe beeinträchtigen etwas das Ansehen des Dorfes.

Quellen: Landeshauptarchiv Schwerin, 11.3-1/1 Genealogische Sammlungen v. Pentz, K11 und 11.3-1/5 Genealogische Sammlungen v. Behr, K8 sowie Abschrift im Wismarschen P.-B., rubricirt: „De empcione vnius mansi in Rambowe siti“. Gedruckt in Schröders P.M., S. 1053

Wendisch Rambow besitzt ein schlichtes Gutshaus aus rotem Backstein. Es liegt sehr idyllisch und unmittelbar am Naturschutzgebiet Dambecker Seen, im Amt Bad Kleinen. Wendisch Rambow geht auch auf den alten Besitz der Familie von Rambow zurück, die im 13. und 14. Jahrhundert in der Gegend um Wismar – wie oben beschrieben, auf Stieten, Rambow und Wendorf – weithin angesessen war.

Das Gutshaus wird heute privat bewohnt. Kleinen wurde im Jahr 1178 in einer Urkunde des Papstes Alexander III. das erste Mal erwähnt. Bedeutung erlangte der Ort als Eisenbahnknotenpunkt. Bereits 1848 bekam Kleinen einen Bahnanschluss. Der Arzt Dr. Armin Steyerthal eröffnete 1895 die Wasserheilanstalt am Schweriner See. 1915 bekam der Ort den Namenszusatz „Bad“ verliehen.

Pastor Johannes Georgius Polchovius aus Beidendorf berichtet im Jahre 1704 über seine Kirchen:

„Unterthänigste Relation von der Pfarre zu Beydendorf, und den davon dependirenden Sacris…….Auf der Rambower und Stietener Begräniß vor dem Altar liegen 2 Leichsteine unleserlicher München-Schrift. Die Aufschrift des kleinen kann ich gar nicht lesen. Auf dem großen aber kann ich etwas lesen, nemlich diese Worte, daraus ich sehe, das ein altadelich Geschlecht derer von Rambow müßte im Lande ehemals floriret haben, von welchem zweifelsfrey das Gut Rambow seinen Namen empfangen hat: Henricus Rambow Fer: 2 Pascuä uxor ejus. …“ Quelle: 300 Mecklenburgische Pastoren berichten über ihre Kirchspiele, über ihre dienstlichen und persönlichen Verhältnisse anno 1704.

Aus den Ratsakten:

VII, 1,19 (1640)
Levin Barsse auf Rambow übt Gewalt an dem Bauern Peter Schacht in Mittel-Wendorf
VII, 1,20 (1642)
Stadtjurisdiktion über Vor-Wendorf verletzt durch Levin Barsse auf Rambow, Dienstdirne aus Vor-Wendorf weggeholt und damit violierte Stadtjurisdiktion.
XIII, 3,3 (1442) und (1564-1825)
Einige Aktenstücke zu dem Prozeß Detlof Schack, Rambow, namens der Georgen-Gebäude-Hebung wegen der Gerechtigkeit an dem Dorf Vorder-Wendorf.
XIII, 3,4 (1602-1617)
Gebrüder Barsen auf Rambow klagen gegen Nicolaus Holstein und Konsorten als Vorsteher des Gotteshauses zu. St. Georg wegen aufgekündigter Pächte aus dem Dorf Vorder-Wendorf.
XIII, 3,6 (1632-1647)
Provisoren der Georgen-Gebäude-Hebung klagen gegen die Erben des Adam Barsen zu Rambow wegen restierender Zinsen aus Rambow und Pächte aus Vorder-Wendorf. Die „Barses“ konnten, obwohl schwer verschuldet, den Besitz über die Höfe Groß Stieten und Rambow und über die Bauerndörfer Rambow, Groß Stieten, Klein Stieten und Grapenstieten erhalten. Den übrigen Besitz im Lande hatten sie bereits im 15. Jh. verkauft. Im Jahre 1437 übernahm die Marien-Kirche in Wismar die 71/2 Hufen und 3 Kossatenstellendes Dorfes Triwalk von den Berse´s als Pfandbesitz. Gegen weitere Zahlungen in den Jahren 1479/80 verzichteten die alten Besitzer auf das Wiedereinlösungsrecht.
XXIII, 9,2 ( 1576-1597 )
Lüder Barse zu Stieten und Rambow klagt gegen die Vorsteher der Marienkirche wegen Wiedereinlösung eines verpfändeten Hufen- und Katenanteils im Dorf Triwalk und des Erbes Tartzow. Der zweite Besitz, Vorwendorf bei Wismar, verfiel im 15. Jh nach und nach der Verpfändung an die Bruderschaft des Minderen Kaland und an die Georgenkirche in Wismar. Mußten die Berse´s schon auf den größten Teil der Hebungen verzichten, so suchten sie diesen nach 1550 die Dienste aufzuzwingen.

Im Jahre 1564 kam es zum Prozeß wegen dieser Dienste, der sich bis zum Jahre 1648 hinzog. 1648 ließen sich die Berse´s 12000 Mark auszahlen und verzichteten damit auf ihre Rechte. Den dritten Besitz, eine dem Pastor vermachte Kossatenstelle und drei weitere Kossaten auf einer Hufe Land in Mecklenburg-Dorf, verkauften sie im Jahre 1599 an das Amt in Mecklenburg-Dorf. Die letzten Kossaten leisteten Dienst auf dem Gut Rambow. Von dem übrigen Besitz war Rambow aus der Kolonisationsperiode des Landes her ein blühendes Bauerndorf gewesen.

Die Verelendung der Rambower Bauern vollzog sich am Ausgang des 15. Jh. Übrig geblieben waren ein Krug mit etwa einer Hufe Land, zwei Einhufenstellen standen wüst und sechs Kossatenstellen, von denen ebenfalls fünf Katen wüst und unbesetzt waren. Das Land der zwei wüsten Hufen hatte der Hof Rambow an sich gezogen. Praktisch bestand die Einwohnerschaft des Dorfes Rambow im Jahre 1528 aus einem Gastwirt und zwei Kossaten.

Vor 1535 heiratete die Schwester des damals in Rambow ansässigen Branowius Barse, eine Dethlef Schack aus Wismar. Branowius konnte der Schwester das Brautgebinde in Form von Geld nicht mitgeben. Er schloß deshalb im Jahre 1535 einen Vertrag mit Dethlef Schack, der darin endete, daß dieser Rambow bis zur Auszahlung des Erbes seiner Frau pfandweise erhielt. 1549 War das Erbe noch immer nicht ausgezahlt und Schack konnte sich durch Verpfändung des Erbgeldes und durch Zahlung von 6400 Mark für weitere 20 Jahre in den Besitz des Hofes bringen, was durch einen Vertrag bekräftigt wurde. Branowius und sein Nachfolger vernichteten bis 1560 das Bauerntum in Groß Stieten.

Wendisch Rambow und Till Lindemann

Till Lindemann (* 4. Januar 1963 in Leipzig) ist ein deutscher Musiker, Lyriker, Dichter und Schauspieler. Er ist bekannt als Sänger und Textdichter der Band Rammstein, schreibt aber auch unabhängig davon Gedichte. Er ist der Sohn des Lyrikers Werner Lindemann.

Till Lindemann wuchs in Wendisch Rambow bei Bad Kleinen im heutigen Mecklenburg-Vorpommern auf. Sein Vater Werner Lindemann war ein in der DDR sehr bekannter Kinderbuchautor. Seine Mutter, Brigitte „Gitta“ Lindemann, ist Journalistin und war von 1992 bis 2002 beim Norddeutschen Rundfunk in Schwerin als Kulturchefin von NDR 1 Radio MV tätig.

Seine musikalische Karriere begann Lindemann noch zu DDR-Zeiten als Schlagzeuger der Punkband First Arsch. Seit den frühen 1990er Jahren ist er mit dem Elektro-Punk-Musiker Knarf Rellöm (Frank Möller) eng befreundet, ohne jedoch bisher öffentlich mit diesem zusammen musiziert zu haben. In Schwerin traf er auf Richard Zven Kruspe, der Lindemann für eine ideale Besetzung für ein neues Band-Projekt hielt. Kruspe gründete daraufhin zusammen mit Lindemann, Oliver Riedel und Christoph Schneider die Band Rammstein. Wenig später stießen Gitarrist Paul Landers und Keyboarder Christian Lorenz hinzu. Quelle: Wikipedia