Geschichte der Familie von der Mark

Das Wappen der Grafen von der Mark

Die Grafen von der Mark gingen aus den alten westfälischen Grafen von Berg hervor. Der ältere Sohn des Grafen Adolf von Berg (1140-1170) Eberhard I. Graf von Berg, nannte sich seit 1161 nach dem erworbenen Schloss Altena „Graf von Altena“.

Wappen von der Mark

Sein jüngerer Bruder Engelbert vererbte den Namen und die Grafschaft Berg auf seine Nachkommen, die aber bereits mit seiner Enkelin Irmgard ausstarben. Durch sie fiel die Grafschaft Berg an das Haus der Herzöge von Limpur, die sich von da ab zugleich auch Grafen von Berg nannten.

Von Eberhards des 1. Grafen von Altena Söhnen kaufte der jüngere, Friedrich I. Graf von Altena ca. 1180 von Rabodo von Rudenberg die Herrschaft und das Schloss Marck, vereinigte damit noch andere Güter und bildete daraus die Grafschaft Mark. Sein Sohn Adolf I. Graf von Altena begann seit 1202 sich abwechselnd auch Graf von der Mark zu schreiben und gab schließlich um 1245 den Namen Altena ganz auf. Seine Nachkommen, nunmehr Grafen von der Mark nahmen ein neues (das wahrscheinliche Wappen der Grafschaft Mark) an, dessen älteste Abbildung auf einem Reitersiegel von Adolf I. 1226 zu finden ist.

Das Wappen der Grafen von der Mark

Der Schild zeigt hier einen geschachteten Balken, aus welchem ein halber Löwe hervorwächst. Sehr bald verschwindet dieser halbe Löwe wieder aus dem Schild, denn Siegel von Dietrich von der Mark 1391 und 1400, die des Neffen Graf Dietrich 1398, dann von Engelbrecht II. von der Mark, Herrn auf Loverval zeigen alle den Löwen nicht mehr, ebenso wie diejenigen der Nachkommen des Grafen Adolf II. von der Mark. In den jüngeren Linien des Hauses Mark herrschte bezüglich der Wappen eine ziemliche Willkür. Bald wurde der Schild nur mit einem Schachbalken und wachsenden Löwen geführt.

Ebenso variiert die Helmzier des Wappens. Der oben genannte Dietrich (1391) führte in seinem Siegel zwei Hörner, dessen Neffe Dietrich einen offenen Flug. Engelbert II. führte als helmzier einen Ochsenkopf, Johann I. 1394 zwei Hörner. Eberhard IV. Graf von der Mark und zu Arenberg (1517) trug auf dem gekrönten Helm einen ganzen Löwen zwischen den Hörnern. Bei der Mark-Rochefort Linie finden wir 1521 als Helmzier einen gekrönten Ochsenkopf, bei der Linie Mark-Lummen 1628 und 1640 einen ebensolchen und zwischen dessen Hörnern noch einen kleinen wachsenden Löwen, also zwei Helmzierden übereinander. Aus diesem Geschlecht ging eine ganze Reihe illegitimer Zweige hervor, die sich fast alle des alten Wappens von der Mark bedienten.

Wappen von der Mark1

Die Familie von der Mark in Hamm

Bereits in der Zeit 1406-1444 wird ein Amtmann Engelbrecht von der Mark in Hamm erwähnt. Dieser gehörte zu den angesehensten Leuten. Dann wird urkundlich Evert (Eberhard) das 7. Kind des Heinrich von der Mark, Drost von Schwerte, der als Edler des Landes Mark 1538 den Einigungsvertrag mit Geldern unterschrieb, genannt. Evert zeugte mit seiner Frau von deren Herkunft man nichts weiß, einen Sohn mit Namen Heinrich. Die Nachkommen dieses Heinrich können durch den Drosten Johann, der sein Amt noch 1643 bekleidete, nach Hamm gekommen sein. Urkundlich in Hamm sind verzeichnet: 1650 Peter von der Mark, 1675 Berendt von der Mark, 1669 Johann Dietrich (Provisor der großen Kirche) 1725 Johann Dietrich Camerarius, 1725 Johann Friedrich, Dr. med und Garnisonsarzt. Die Familie von der Mark starb 1742 aus. (Nach Fahne heiratete 1743 Henriette Louise Catharine den Ferdinand Friedrich von Elbersfeld von Herbur

Wappentafel von der Mark

Hohenzollern-Zweig

Die Kinder König Friedrich Wilhelms II. und seiner Geliebten der Gräfin Lichtenau erhielten den Adel und den Namen Graf von der Mark 1794. Der junge Graf Alexander starb schon sehr früh (1.8.1787) Sein von Schadow geschaffenes Grabdenkmal steht in Berlin. Graf Gustav Adolf von Ingenheim heiratete am 23. Mai 1826 Eugenie Konstanze Rosa, geborene Gräfin Thiery von der Mark *24.11.1808, eine Tochter der Gräfin Marianne von der Mark, Tochter des Königs Friedrich Wilhelm II. und der Lichtenau. Zuerst heiratete sie einen Grafen von Stolberg, dann einen Polen, zuletzt einen Franzosen. (Aus den Papieren des Bürgermeisters Volkmann zu Hilchenbach)

Nach einer Zeitungsnotiz „Ein erloschener Hohenzollern-Zweig“ in der Siegener Zeitung hieß es: Der König Friedrich Wilhelm II. von Preußen, der Stammvater des gesamten preußischen Königshauses, hatte aus drei Nebenverbindungen Kinder. Die Gräfin Lichtenau schenkte ihm zwei. Das Fräulein Julie von Voß wurde die Ahnmutter der Grafen von Ingenheim. Von der Gräfin Dönhoff stammen die Grafen von Brandenburg ab. Julie von Voß starb am 25.3.1789, die Dönhoff im Jahre 1834 (66J.) Die drei Söhne des Grafen von Brandenburg aus der Ehe mit Mathilde von Massenbach starben als Junggesellen. Gräfin Julie heiratete 1816 den Herzog von Anhalt-Köthen und wurde durch den Einfluss der Jesuiten katholisch.

Bastarde von der Mark

1477 wird Johann von Kleve, Sohn Adolfs von Kleve und von der Mark, Herr auf Ravenstein und der Margarethe van Huerne, genannt Bastard von Ravenstein, Gouverneur von Wynendale + 1504. Seine Witwe, Johanna von Lichterfelde +1547 heiratet II. Karl von Bailleul und III. Wilhelm von Huele. Philipp von Kleve und von der Mark hatte mit Margarethe Brant eine Tochter Florence von Ravenstein + 1532, desgleichen mit Johanna Willems eine Tochter Margarethe die einen Adolf von Mevert 1546 heiratete, nachddem sie 1527 durch Karl V. legitimiert war. Mit Pasquine von der Mark hatte Philipp einen Sohn, den Karl V. legitimierte als Hektor von Kleve und von der Mark. Dieser ehelichte Wilhelmine von Moulde und hatte zwei Kinder.

Ahnentafeln

Stammtafel von der Mark1

 

Stammtafel von der Mark

Quelle:

Jost, Heinrich E. Walther: Geschichte der Familie von der Mar(c)k aus Hamm in Westfalen stammend 1406-1925, Düsseldorf 1925 (Online-Version)

Literatur:

VD17: Kurtze Genealogische Deduction, daraus des Wolgebornen Herrn Grafen zu der Marck und Manderscheidt, Freyherrn zu Lümen und Serain