Maria Sibylla Merian: Neues Blumenbuch 1675-1680

Maria Sibylla Merian, Tochter des Kupferstechers Matthäus Merian

Maria Sibylla Merian, Tochter des Kupferstechers Matthäus Merian

Maria Sibylla Merian (2.4.1647-13.1.1717) war die  Tochter des Kupferstechers und Verlegers ( eines der größten Verlage im 17. Jahrhundert) Matthäus Merian (1593-1650) und dessen zweiter Ehefrau Johanna Sibylla Heim. Ihre künstlerische Begabung dürfte sie vom Großvater Johann Theodor de Bry (1561-1623) geerbt haben. Dieser stammte aus einer calvinistischen Künstlerfamilie und war bekannt als Kupferstecher, Zeichner und Verleger. Ihre künstlerische Ausbildung erhielt sie vom Stiefvater Jacob Marrel, einem Stillebenmaler in Frankfurt.

Im Vorspann des 1. Bandes steht als Einleitung geschrieben…

Der „Glorwürdigste Kaiser Maximilian“ sah einst auf der Reise einen alten Bauern Stämme setzen; den ließ er zu sich kommen und fragte was für Früchte er da pflanze? Der Bauer antwortete er setze Dattelbäume. Der Kaiser lachte und sprach: „Ei Bäuerlein, die Datteln tragen erst in 100 Jahren Früchte; das wirst Du nicht erleben!“ Der Bauer aber antwortete: „Ja Gnädiger Herr, ich weiß es wohl; ich tue es aber Gott zu Ehren und den Nachkommen zum Nutzen!“ Diese Rede und Tat gefiel dem Kaiser so sehr, dass er dem Mann 100 Gulden schenken ließ. So wurde ihm seine Arbeit für die Nachkommen reichlich belohnt!

 

 

Merian Blumenmotiv 1 Merian Blumenmotiv 2

Maria Sibylla reiste und beobachtete die Tiere und Pflanzenwelt ganz genau. Sie züchtete Seidenraupen und schrieb darüber das Werk: „Metamorphosis insectorum Surinamensium“ Nun hat die SLUB Dresden Ihr Blumenbuch digitalisiert. Es besteht aus drei Teilen und gehörte zur ersten Veröffentlichung der Merian. Hierin bildete sie bekannte und unbekannte Blumen ab – eine Augenweide wie ich persönlich finde.

Genealogie: Die Künstlerfamilie Merian mit Vorfahren und Nachkommen können in der Datenbank nachgelesen werden.

Merian Blumenmotiv 3 Merian Blumenmotiv 4

 

Band 1, Nürnberg 1675
Band 2, Nürnberg 1677
Band 3, Nürnberg 1680