Adelsgeschlecht von Versen und von Fersen aus Niedersachsen stammend

So wie die schottische Sage berichtet, gehörten die Fersen zur Familie der Chatten, die in der alten Grafschaft Katzenellenbogen im heutigen Hessen wohnten, aber zur Zeit des Kaisers Tiberius von ihren Feinden vertrieben, sich zunächst nach Holland begaben.
Von Holland segelten sie dann über das Meer nach Albion und stiegen an der äußersten Spitze Schottlands an Land, dies soll geschehen sein im Jahre 66 nach Christi Geburt.

Adelssitz Versen

Urkundlich taucht das Geschlecht in Mecklenburg und Pommern bald nach der Einführung des Christentums auf

Pommern und Mecklenburg waren damals nur durch Wenden bevölkert (Slavi genannt) und besonders dem wendischen Adel widerstrebte es, sich taufen zu lassen. Um deren Trotz zu brechen, bestimmte um 1170 Graf Gunzelin von Schwerin, dass jeder Wende der sich in der Grafschaft Schwerin vorfände, ohne Pardon aufgehängt werden sollte. Etwa um die gleiche Zeit (1185) verordneten die Herzöge Casimir I. und Bogislaw I. von Pommern, die Enkel des ersten getauften Herzogs, dass jeder Wende, der sich nicht zum Christentum bekenne, seinen Grundbesitz verlieren sollte und dass kein Wende ein Amt bekleiden dürfe.

Stammwappen Versen

Die Wenden wanderten dann größtenteils nach Pommerellen aus. Um jene Gesetze durchzuführen, versuchte Gunzelin von Schwerin Deutsche anzuwerben (insbesondere aus Niedersachsen, Hessen und Westfalen) Die Eingewanderten erhielten den Besitz, der zuvor den Wenden abgenommen wurde. So entstanden sehr bald größere Güter und ganze Ortschaften.

Auch wenn die Familie von Versen in den baltischen Ländern geblüht hat und noch blüht, kamen doch sämtliche Nachrichten aus den Quellen dahin überein, dass sie aus Niedersachsen gekommen sind, genauer gesagt aus Veerßen. Schon der Name wies darauf hin, im lateinischen Versen und im Hochdeutschen Fersen geschrieben, in Schweden traten sie unter dem Namen Fersen auf.

Wappen der schwedischen Fersen

Der erste dieses Geschlechts war Alexander de Versene. Er diente den Grafen von Schwerin als Zeuge und Vasall. Nach ihm wird sein Sohn Otto gleichzeitig mit Ludwig de Verse in Frankenberg als Schöffe erwähnt. Otto wird ab 1267 nicht mehr genannt, dafür aber seine Söhne Johannes und Conrad. Beide nahmen in Diensten der Herzöge von Pommern an den Kämpfen um die Erbfolge in Pommerellen teil. Conrad allein setzte das Geschlecht im Distrikt Belgard fort, denn der Sohn seines Bruders und Sohn Johannes II. blieben als Geistliche unverheiratet.

Quelle:

  • Geschichte des Geschlechts v. Versen und v. Fersen. Bd. 1, Die Geschichte : Als Manuskript gedruckt, von Friedrich von Versen, Stettin : Herrcke und Lebeling, 1909
  • Geschichte des Geschlechts v. Versen und v. Fersen. Bd. 2, Urkundenbuch mit mehreren Kunst- und anderen Beilagen, sowie einem Anhang: Als Manuskript gedruckt von Friedrich von Versen, Berlin : Trowitzsch und Sohn, 1885

Weitere Literatur:

  • Otto Titan von Hefner: Stammbuch des Adels in Deutschland, Regensburg 1865
  • Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band III, Band 61 der Gesamtreihe, Seite 255f & Band XV, Band 134 der Gesamtreihe, Seite 227f, C. A. Starke Verlag, Limburg