Das Wappen der Familie Petiscus (hier nach einem Entwurf von Martin Kortmann) wird schon seit über 250 Jahren geführt. Der Churfürstliche Rechenrat Philipp Jacob Petiscus in Heidelberg bediente sich des Wappens als Petschaft und drückte es von 1640 an neben seine Unterschrift in sämtlichen Schriftstücken.
Es ist leider nicht feststellbar ob schon der Vater des Genannten, der Prorektor der Universität Heidelberg, Simon Petiscus, dieses Wappen führte. Der Inhalt des Wappens steht in enger Verbindung mit der ev. ref. Glaubenslehre, deren Anhänger die aus Anhalt nach Heidelberg eingewanderten Petiscus alias Petsch waren.
Simon Petiscus (Anhaltinus, medicinae doctor et mathematum professor) stammte aus Dessau. Er und sein Bruder David ließen sich am 19.4.1587 in Wittenberg immatrikulieren. Simon wechselte schon am 29.8.1588 an das Gymnasium Zerbst. 1592 wechselte er nach Heidelberg, wo er Stadtphysicus und Professor der Medizin werden sollte.
Im Urkundenbuch der Universität Heidelberg, 2. Bd. ist im Mai 1603 zu lesen:
„Artistenfak. ernennt den Dr. med. Simon Petiscus, dem die Professur der Mathematik übertragen ist (März 30. Ann. XXII, 25v) in feierlicher Sitzung zum Licentiaten und lässt ihn darauf sogleich zum Magister der Philosophie – honor doctornatus, quem magisterium appellare consuevimus – promovieren. Acta fac. art. V,2v“.