Urkunden und Forschungen zur Geschichte des Geschlechts Behr

behrEs wird oft erzählt, dass die deutsche Familie Behr von der italienischen adeligen Familie Ursini oder Orsini abstamme

ohne Zweifel weil man den Namen Bär für eine Übersetzung von Ursini hielt. Karl der Große soll einem tapferen Krieger aus dem italienischen Geschlecht der Ursini in einer Sachsenschlacht 783 ein Gut in dem neu gestifteten Bistum Osnabrück geschenkt und dasselbe Bärenau genannt haben.

Eine andere Meldung lautet, dass Kaiser Conrad II. (1024-1039) zwei Ursini aus Italien mit nach Deutschland genommen habe, von denen einer im Schwarzwald ein Schloss mit dem Namen Rocco-Spoleto baute, woraus mit der Zeit Rappoltstein wurde. Der andere gab den Ursprung der Familie Behr in Westfalen. Alle diese Erzählungen beruhen auf reiner Dichtung.

Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass das Geschlecht Behr ein altsächsisches ist und aus dem Lande Braunschweig-Lüneburg stammt. Der erste Behr, welcher in der Geschichte vorkommt, wird als einer der treuesten Anhänger des Herzogs Heinrich des Löwen genannt, welchem er in die Verbannung nach England folgte. Dieser Begleiter Heinrichs des Löwen wird zwar nicht mit Vornamen genannt, aber es ist höchstwahrscheinlich, dass es Eberhard Bere war, welcher nach dem Tode Heinrichs des Löwen (1195) im Gefolge des ältesten Sohnes des Löwen, des Herzogs Heinrich, Pfalzgrafen bei Rhein erscheint….

Quelle:

Lisch, Georg Christian Friedrich: Urkunden und Forschungen zur Geschichte des Geschlechts Behr, Bd. 1: Bis 1299, Schwerin: Verlag Stiller 1861
Lisch, Georg Christian Friedrich: Urkunden und Forschungen zur Geschichte des Geschlechts Behr, Bd. 2: Von 1300 bis zum Jahre 1299, Schwerin: Verlag Stiller 1862
Lisch, Georg Christian Friedrich: Urkunden und Forschungen zur Geschichte des Geschlechts Behr, Bd. 3: Von 1350 bis zum Jahre 1420, Schwerin: Verlag Stiller 1864
Lisch, Georg Christian Friedrich: Urkunden und Forschungen zur Geschichte des Geschlechts Behr, Bd. 4: Vom Jahre 1425 bis zum Jahre 1500, Schwerin: Verlag Stiller 1868