Die Lebensgeschichte des Dr. Martin Kemnitz (1522-1586)

Ursprung des edlen Geschlechts Kemnitz

Die Familie aus der Martin Kemnitz stammte, gehörte zu dem edlen Geschlecht derer von Kemnitz, von altem wendischen Adel in Hinterpommern abstammend. Der Name kommt von dem polnischen Wort „Kamien“ und bedeutet Stein. Der Name wurde auch immer Kemnitz geschrieben, bis zu Martin, als die lateinisierte Form Chemnitius in Gebrauch kam.

Martin Kemnitz

 

Das Wappen der Familie, das man noch in der Martinikirche zu Braunschweig sehen kann, hat über dem halbgeschlossenen Helm zwei kleine Lilien, an ihren Stengeln ineinander geflochten, die Köpfe nach unten gekehrt. In dem dreifach geteilten Schild, dessen oberer und unterer Teil leer ist, der mittlere aber punktiert, steht in der Mitte eine weisse Lilie, gleich der im Wappen der französischen Könige auf rotem Fuße.

Vater Paul Kemnitz war Handelsmann in Treuenbrietzen und er baute die Tuchmacherwerkstatt.

Aus seiner Ehe mit Euphemia Koldeborn stammten die drei Kinder Matthäus, Ursula und Martin. Dieser wurde am 9.11.1522 geboren und es verwundert nicht, dass es das Haus eines Tuchfabrikanten war, in dem man einen talentvollen Sohn für einen Beruf bestimmte, der ihn in die Notwendigkeit der Beteiligung an der Zeitfrage bringen musste.

Dass er studieren sollte, stand schon fest, als ein Umstand eintrat, der diesen Plan fast vereitelt hätte. Martin fiel in den Bach der Treuenbrietzen durchlief und die Erkältung und der Schock wirkten so stark auf sein Nervensystem, dass er anfing zu stottern.  Paul Kemnitz starb 1533, als der Knabe elf Jahre alt war. Der frühe Tod brachte weitere Sorgen in die Familie.

Martin besuchte die Schule in Treuenbrietzen, 1536 Wittenberg und 1539 in Magdeburg. 1543 nahm er ein Studium an der Universität Frankfurt (Oder) auf, wechselte 1545 an die Universität Wittenberg, wo er sich auf Rat Philipp Melanchthons mit Mathematik und Astrologie beschäftigte. Nebenher hörte er an der theologischen Fakultät autodidaktisch die Vorlesungen von Martin Luther. Melanchthon legte ihm 1547 nahe, dem Vorbild seines Vetters Georg Sabinus zu folgen und nach Königsberg in Preußen zu gehen. Hier war Chemnitz zunächst Leiter der Schule in Kneiphof und konnte sich an der neu gegründeten Universität Königsberg als einer der ersten 1548 den akademischen Magistergrad der artistischen Künste erwerben… Wie es weitergeht könnt ihr im herunterladbaren Digitalisat erfahren und alles über die Ahnenreihen der Kemnitz ist in der Datenbank nachzulesen…

Quelle:

Lentz, Carl Georg Heinrich: Dr. Martin Kemnitz, Stadtsuperintendent in Braunschweig, Konsistorial- und Kirchenrat – Ein Lebensbild aus dem 16. Jahrhundert. Gotha: Friedrich Adreas Perthes 1866 (Download via Google Books)

Literatur:

Pressel, Theodor: Martin Chemnitz, nach gleichnamigen Quellen, Elberfeld: Friderichs, 1862