Die Hugenottenfamilie Couard

Friedrich-Ludwig-Hermann-Couard
Superintendent Hermann Couard

Die Couards sind eine Hugenottenfamilie, deren Ahnherr Schuhmacher Daniel Couard 1685 nach Aufhebung des Edikts von Nantes im Alter von 73 Jahren mit seinem Sohn aus Grand-Rieux in der Picardie nach Bischweiler im Elsaß auswanderte. Daniels Enkel ließ sich später in Berlin nieder.

Hermann Couard (1837-1902) war dort seit 1865 zweiter Prediger an der Friedenskirche in Sansouci, seine Ehefrau Anna Ideler gehörte ebenfalls einem alten Theologengeschlecht an, das seine Abstammung bis auf den im Jahre 1519 geborenen Pastor Johannes Ideler zu Putlitz zurückführen kann.

Im Jahre 1881 tauschte Hermann die Pfarrstelle von Caputh mit der von Wustermark wegen der Nähe zu Berlin, weil Sohn Ludwig dort die Schule besuchen sollte, wegen Überfüllung des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums wurde dieser aber dort nicht aufgenommen, so dass er beim Joachimsthal Gymnasium in Wilmersdorf angemeldet wurde. (1887 Abitur)

Vater Hermanns größter Wunsch war es, dass auch der Sohn Theologie studiert (zuerst in Halle, unter Professor Benschlag, Kähler, Kautzsch und Loofs. Eines seiner späteren Werke widmete er Kautzsch: „Die religiösen und sittlichen Anschauungen der alttestamentlichen Apostrophen und Pseudepigraphen, 1907) Ab Ostern 1889 studierte Ludwig in Greifswald. Hier prägten ihn besonders die Professoren Baethgen, Zöckler, Cremer, Schlatter und Nathusius.

Ab Ostern 1890 studierte Ludwig sein letztes Semester in Berlin und bestand 1891 vor dem kgl. Konsistorium das erste theologische Examen mit dem Prädikat „gut“. Sein Vikariatsjahr leistete er beim Vater in Wustermark ab. Im Februar 1893 dann das 2. theol. Examen. 1894 sandte man ihn nach Cladow an der Havel, um den dortigen Pfarrer Martin Schall zu unterstützen. Auf eine selbständige Pfarrer musste er drei Jahre warten, in dieser Zeit war er Pfarrverwalter in Straupnitz bei Lübben, wo er zu dem alten Grafen Houwald, der ihn als Patron der Kirche sehr gern dort behalten hätte, in einem äußerst herzlichen Verhältnis stand. Danach ging er als Hilfsprediger nach Alt-Glietzen bei Freienwalde und ab 1.1.1896 als Hilfsprediger nach Neurahnsdorf. 1897 erhielt er die Pfarrstelle in Klinkow und Basedow durch Vermittlung seines Freundes Hermann Mühlenbeck. Hier schrieb er auch drei seiner Hauptwerke: 1.) „Der Heidelberger Katechismus und sein Verhältnis zum kleinen lutherischen, 1904; 2.) das obig Genannte 3.) Altchristliche Sagen über das Leben Jesu und der Apostel, 1909“ Daneben veröffentlichte er eine ganze Reihe von Aufsätzen und Rezensionen in den verschiedenen theologischen und Kirchlichen Zeitschriften. Die Genealogien, auch mit den Verbindungen zu Liesegang, findet ihr in der Datenbank.