Die Freien von Saneck und ihre Chronik als Grafen von Cilli

graf-cilliUnter zweierlei Namen und in wechselnden Verhältnissen erscheint eines der größten Dynastengeschlechter der mittelalterlichen Steiermark und der östlichen Alpenländer überhaupt, es sind die „Freien von Saneck und die Grafen von Cilli“.

Durch nahezu vier Jahrhunderte lassen sie sich zurückverfolgen und während bei anderen Dynastenfamilien ein Zersetzen und Zersplittern des Besitzes und Erlöschen derselben zu beobachten ist, gibt es bei den Saneck-Cilliern einen geradezu sprunghaften Aufschwung, dem ein jähes Erlöschen des Geschlechtes durch den gewaltsamen Tod seines letzten und bedeutendsten Vertreters folgt.

Alles beginnt auf einer alten Burg namens Saneck im Santhal gelegen, etwa eine Stunde von Frasslau entfernt. Sein Name begleitet das Leben seiner Herren bis zu dem Wendepunkt, der sie als Grafen von Cilli in den Jahrbüchern der Geschichte erscheinen lässt.

Zwischen 1360 und 1385 begegnen uns die Söhne des ersten Grafen von Cilli, Ulrich I. Und Hermann I. Ersterer hatte noch zu Lebzeiten des Vaters die Laufbahn des Waffendienstes betreten und zwar zur Zeit der Kämpfe Ludwigs I. gegen Venedig im Jahre 1346, der Wirren in Tirol und in der Brandenburger Mark. Ulrich starb am 26. Juli 1368 mit Hinterlassung seines Sohnes Wilhelm.

Zwischen den Jahren 1420 und 1436 liegt eine weitere Periode der Cillier Geschichte. Ihr erstes Jahrzehnt hatte seinen Schwerpunkt in der Familientragödie (1422-1428) als deren Opfer die erste Gemahlin des Junggrafen Friedrich II., Elisabeth Gräfin von Modrusch-Veglia von der Hand ihres Gatten und Veronika von Teschnitz (Desenic) das kroatische Edelfräulein, Friedrich´s  Buhle und dann zweite Gattin in geheimer Ehe, durch die unversöhnliche Rachsucht des Altgrafen Hermann II., beim Lesen tiefstes Mitgefühl hervorrufen.

Alt Hermann II. hochbetagt am 13. Oktober 1435 in Pressburg starb am Hofe seines Eidams, der seit 1433 auch die Kaiserkrone trug, gab es bereits riesige Güterbestände der Cillier in der Steiermark, Kärnten, Krain, Ober- und Niederösterreich.

Ein weiterer Zeitraum der Geschichte des Hauses Cilli liegt innerhalb der Jahre 1437 und 1456. Seit dem Tod des Großvaters tritt Junggraf Ulrich II. immer mehr in den Vordergrund um dann bald der eigentliche Träger der Politik seines Hauses zu werden.  Da ist zum einen die Fehde mit dem Habsburger Friedrich (1439-1443) der wechselvolle Krieg mit der corvinischen Parteil Ungarns und den 1452 bis 1456 Ulrich II. als staatsklugen Unterhändler mit dem böhmischen und ungarischen Ständetum und dessen Häuptern, Georg von Podiebrad und Johannes Hunyadi führt. Der politische Zweikampf der Häuser Hunyadi und Cilli geht seiner tragischen Lösung entgegen….

Der Streit um das reiche Cillier Erbe bildet den ereignisreichen Epilog der Geschichte des Geschlechtes. Aber dazu hier die ganze Geschichte als Download..

 

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Literatur:

Franz Xavier Krones Ritter von Marchland: Die Freien von Saneck und ihre Chronik als Grafen von Cilli. Leuschner & Lubensky, Graz 1883

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