Ausgangspunkt für die vorliegende Arbeit war die Vermählung Richards von Cornwall mit Beatrix von Falkenburg.
Die Heiratspolitik Richards, die verwandtschaftlichen Beziehungen der Falkenburger zu den Seitenzweigen der Bolander führten weit zurück in das Wirken der großen Reichsministerialen und des Hochzeitsortes Kaiserslautern, mit weiteren Ausblicken in die Geschichte des übrigen Pfälzer Adels.
Die glanzvollsten Königstage in seiner Geschichte erlebte Kaiserslautern am 16. Juni 1269, als der seit 1257 zum deutschen Königs gewählte Richard von Cornwall seine Hochzeit mit der schönen Pfälzerin Beatrix von Falkenburg feierte.
Den 1209 geborenen zweiten Sohn Johanns (ohne Land) Richard, der seit 1226 den Titel eines Grafen von Cornwall führte, hatten am 13. Januar 1257 auf dem schon häufiger zu Königswahlen benutzten Frankenfeld, drei deutsche Fürsten zum deutschen König erkoren: der Kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden, der Erbauer des Kölner Doms, zugleich für den gerade gefangenen Mainzer Erzbischof Gerhard und der Pfalzgraf Ludwig bei Rhein.
Leider ist gerade diese Königswahl von 1257, wie die vom Jahre 1519 dadurch peinlich entstellt, dass sich die Mehrzahl der deutschen Reichsfürsten durch „Handsalben“, d. h. Bestechungsgelder ködern ließ und so die Königswahl zum Geldgeschäft erniedrigte. Richard war durch den Besitz der Gold-, Silber- und Kupferminen in Cornwall Herr riesiger Reichtümer und galt als der reichste Fürst der Christenheit.
1240 hatte Richard seine erste Gemahlin Isabella und 1261 Gattin Sanchia, die Tochter des Grafen der Provence, durch den Tod verloren. Nun dachte er trotz seiner sechzig Jahre an eine dritte Vermählung. Etwa im Oktober oder November 1268 verlobte er sich mit der Tochter des um diese Zeit von Kölner Bürgern getöteten Grafen Dietrich von Falkenburg, dessen Bruder Engelbert seit 1262 Erzbischof von Köln war.
Schon am 2. April 1272 starb König Richard und wurde in Oxford im Franziskanerkloster beigesetzt. Seine junge Gattin Beatrix überlebte ihn nur um wenige Jahre: sie starb am 17. Oktober 1277 und wurde gleichfalls an der Seite ihres Gatten beigesetzt. Nachkommen waren aus dieser Ehe nicht hervorgegangen; mit dem Tod Edmunds, des Sohnes Richards aus erster Ehe, starb das Geschlecht aus.
Unter den Pfälzer Reichsministerialen finden wir die Namen: v. Montfort, Boos v. Waldeck, v. Bolanden, v. Ramberg, v. Erbach, v. Falkenburg, v. Hohenfels, v. Homburg, v. Guttenberg, um nur einige zu nennen (Diese Arbeit enthält auch ein Orts- und Personenregister)
Quelle:
Schreibmüller, Hermann: Pfälzer Reichsministerialen, Kaiserslautern: Kayser, 1920