Heinrich Julius von Braunschweig-Lüneburg

Dieser Fürst aus altem welfischem Blut wird als einer der bedeutendsten Herrscher seiner Zeit seit Heinrich dem Löwen genannt.

Geboren im Jahre 1564 war er angetan von der lutherischen Reformation und ein Verteidiger dieser „reinen Lehre“. 1578 wurde er der erste evangelische Bischof von Halberstadt und von 1581 bis 1585 Verweser des Erzstifts Minden.  Heinrich Julius heiratete zunächst Prinzessin Dorothea von Sachsen (1563−1587) eine Tochter von Kurfürst August von Sachsen.

Im Jahr 1589 trat er die Regierung in Wolfenbüttel an und heiratete 1590 Elisabeth, die Tochter des Königs Friedrich II. von Dänemark. Einer seiner Söhne war Christian, genannt „der Tolle Halberstädter“, der als Soldatenführer im 30-jährigen Krieg gegen den Kaiser und die Liga sein Land verlor.  Herzog Heinrich Julius führte ein beliebtes Regiment und starb bereits am 20.7. 1613 auf dem Reichstag in Prag ganz plötzlich in noch jungen Jahren. Er wurde bestattet in Wolfenbüttel.

Der illegitime Sohn des Herzogs Heinrich Julius

heinrich banss

Aus einer Chronik der Familie Bansa, erst nur als Vermutung ausgesprochen, sind Urkunden entdeckt worden. Die eine ist ein Kupferstich von 1611 und stellt das „Haus zum Berg“, die älteste Heimat des Geschlechts Banß dar, mit dem Familienwappen und einer lateinischen Inschrift, aus der unzweideutig hervorgeht, dass dieser Stammvater Henrich Banß der natürliche Sohn des Herzogs Heinrich Julius gewesen ist.  So ist wohl davon auszugehen, dass „Banß“ oder Bansa der Name der Mutter war, die im Mindischen beheimatet war.

Nach der Sitte der Zeit, die in solcher Herkunft offenbar nichts Ehrenrühriges sah, wurde Henrich Banß, der im Jahre 1586 auf die Welt kam, als Fürstenspross geadelt und bekam den Beinamen eines längst ausgestorbenen niedersächsischen Herrengeschlechts, der „Edlen von Vlotho“ (auch ein kleines Städtchen an der Weser) Im Jahre 1611, also in seinem 25. Lebensjahr ernannte ihn der herzogliche Vater zum Drosten oder Schlosshauptmann vom „Haus zum Berg“. Im gleichen Jahr heiratete er Gertrud Staplage, die Tochter eines angesehenen Mindener Apothekers.

Sie schenkte ihm drei Söhne, von denen der älteste 1612, im Jahr des Regierungsantritts des Kaisers Matthias geboren wurde und deshalb den Namen Matthias erhielt. Über die beiden jüngeren Brüder Henrich und Kaspar ist nichts weiter bekannt. Im Jahr 1638 starb Vater Banß und im darauf folgenden Jahr wird Matthias in Frankfurt mit dem Bittgesuch um Aufnahme in die Bürgerschaft der freien Reichs- und Handelsstadt genannt. Inwieweit diese Chronik zutreffend ist können uns nur weitere Quellen beantworten. Die Genealogien soweit erfasst, findet ihr wie immer in der Datenbank.

 

bansa

 

Quellen:

Unser Stammvater Heinrich Banß, genannt Ast Edler v. Vlotho 1586-1638, Verlag Engelbert & Schlosser 1918, von Pfarrer Otto Bansa, als Geschenk an die Bibliothek der Stadt Frankfurt. (Download)

Dynastische Forschungen Band 2, Seite 49 von Freiherr Leopold Karl Wilhelm August Ledebur

Frankfurter Bürgerbuch, Geschichtliche Mitteilungen über 600 bekannte Frankfurter Familien aus der Zeit vor 1806, Dr. Alexander Dietz, Frankfurt 1897