Berühmte Winterthurer Familien

In den Neujahrsblättern der Stadtbibliothek Winterthur wurden nachfolgende Beiträge Schweizer Adelsgeschlechter und Persönlichkeiten in einer Kleinauflage von 225 bis 234 Exemplaren veröffentlicht. Als Quelle für genealogische Forschungen sind sie deshalb äußerst wertvoll. Alle Episoden hängen zusammen und bilden insgesamt eine geschichtliche Zeitreise, in deren Mittelpunkt immer wieder die Familie Steiner genannt wird.

Johann Jacob Hettlinger

Ein Sohn des Joachim Hettlinger und der Susanna Steiner wurde zu Winterthur im Jahre 1734 geboren. Mit 16 Jahren kam er nach Zürich um sich bei dem Chirurgen Heinrich Hess für die Wundarzneikunst und den Barbierberuf auszubilden und er wurde 1753 mit einem Lehrbrief ausgestattet. Da er ein großer Liebhaber der Naturwissenschaften war, widmete er sich mehr und mehr dem Studium des Bergbau´s und erwarb sich im Laufe der Jahre so gründliche Kenntnisse, dass man ihn zum Bergwerkchef von Baigorry und zum Generalinspektor der Minen Navarra´s ernannte…

Die Freiherren von Wart

Die Freiherren von Wart gelangten zwar nicht zu der Machtfülle der Freien von Regensberg, aber aus ihrem Geschlecht gingen Männer hervor, die in der Geschichte der Schweiz eine bedeutende Rolle spielten. Der Ursprung der Freien von Wart ist ungeklärt und wird auf das frühe Mittelalter datiert.

Nach der Zürcher Wappenrolle (1336-1347) wird das Wappen wie folgt beschrieben: Der längliche, unten spitz zulaufende Schild, ein schönes Oval bildend, ist durch zwei von den oberen Ecken ausgehende, über der Mitte sich schneidende Gerade in vier Felder eingeteilt, von welchen die beiden seitlichen gleich gross und hellblau sind, die beiden anderen, von ungleicher Fläche, weiß schimmern. Der goldene Helm mit roter Helmdecke trägt einen nahezu sich schliesseenden Kreisring, der ebenfalls vierfach geteilt ist und in denselben gleichliegenden Farben prangt.


Zur Familiengeschichte der Steiner im 17. Jahrhundert

Zu den Geschlechtern, die für die Entwicklung Winterthur von Bedeutung waren, gehören insbesondere die „Steiner“ welche in der zweiten Hälfte des XVII. Jahrhunderts den Handel und die Industrie von Winterthur zu überraschenden Höhen brachte.. Der bekannteste Repräsentant dieses Geschlechtes war der Salzherr Melchior Steiner, ältester Sohn des Hans Steiner aus Zug in der Schweiz.

Ein Winterthurer Raubritter des XVII. Jahrhunderts

Die im XVI. Jahrhundert eingewanderten Andreas und Hans Steiner erlangten durch ihre Besitzthümer adeligen Rang und da dem Besitzer von Wülflingen nicht nur die niederen, sondern auch die hohen Gerichte zukamen, gelangte besonders Andreas Steiner zu hohem Ansehen. Dass es nun aber bei der Erwerbung von adeligen Besitzthümern durch Bürger nicht immer mit redlichen Dingen zuging, beweist ein Fall aus dem XVII. Jahrhundert: Seit längerer Zeit besaß Maximilian, Landgraf zu Stüllingen, kaiserl. Majestät und des heiligen römischen Reiches Erbmarschall, Herr zu Bappenheim, Hewen, Mottingen, Rettenstein, Kalden, Altikon in der Grafschaft Kyburg, und hatte in der Person seines lieben Christoph Gäuschel, Handelsmann in Winterthur, einen Verwalter auf die Gerichtsherrlichkeit gesetzt, den er mit uneingeschränkter Vollmacht ausgerüstet hatte. So erfahren wir von den zum Teil undurchsichtigen Händeleien, Versprechungen Verbindungen und Abmachungen dieses treuen Dieners. Wir erfahren von der Herrschaft Elgg und dem preussischen Freiherrn Bonaventura von Bodeck und wie der Statthalter Sulzer von Winterthur für sich und seine Familie diese Herrschaft erwerben konnte. Alle Episonden hängen zusammen und bilden insgesamt eine geschichtliche Zeitreise, deren Mittelpunkt immer wieder genannte Familien bilden.

Dr. Jakob Melchior Ziegler von Winterthur

Geboren am 27.11.1801 als Sohn des stattlichen Hauses „Zur Palme“ an der Marktgasse mit dem Geschäft für Baumwolle und Spekulationswaren. Sein Vater war außerdem Stadtrath und Seckelmeister der Gemeinde. Er wurde berühmt als Schweizer Kartograph und Verleger. Dies ist seine Lebensgeschichte.

Autoren:

Biedermann Charles
Hauser Kaspar
Geilfus Georg

Verlag:

Ziegler, Winterthur 1885-1897

Quelle:

Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf