Handbuch der Geschlechtsverbände und Stiftungen

Handbuch der Geschlechtsverbände und Stiftungen

Schon in zu den ältesten Zeiten mitteleuropäischer Christianisierung war es das fromme Bestreben der Kaiser und Edlen, durch Geschenke aller Art, die Kirche als Hort ihres geistigen Lebens, möglichst zu festigen und vor allem zu sichern. Dementsprechend sind die ältesten Stiftungen die Klöster, denen später die Erz-, Hoch- und Collegialstifter folgten; auch geistliche und freiweltliche Stifter für Frauen wurden gegründet. Der Ehre Gottes in erster Linie, in gewissem Sinne aber auch der Standes- und Familiengemeinschaft glaubte der Adel mit dieser Stärkung der geistlichen Macht zu dienen. Aber schon zur Zeit der Kirchenspaltung fing dieser Einfluss allmählich zu verblassen an.

Die Familienstiftungen haben die unterschiedlichsten Zwecke vorgeschrieben, aber meistens sind es Beihilfen zu akademisch-wissenschaftlicher Ausbildung, Erziehungsbeiträge für Mädchen und Jungen, Unterstützung für Witwen und Waisen, oder für die Aussteuer.

Der Autor liefert uns mit seinem Werk nicht nur ein Verzeichnis, sondern er setzt sich auch sehr kritisch mit dem Stiftungswesen auseinander, besonders wenn es darum geht, dass der Staat sich einmischt.

Quelle:

Emil V. Maltitz: Hand- und Adressbuch der Geschlechtsverbände u. Stiftungen, Berlin: Mitscher & Röstell, 1892

Eine Webseite ist mir zu diesem Thema heute aufgefallen:

Der Kölner Gymnasial- und Stiftungsfonds verwaltet rund 90 aktive Familienstiftungen, von denen einige bereits im 16. Jahrhundert  gegründet wurden. Diese Familienstiftungen fördern die Nachfahren der Stifter während der schulischen und universitären Ausbildung.

Aus den Familienstiftungen vergibt der Kölner Gymnasial- und Stiftungsfonds jährlich rund 400 Schülerstipendien und etwa 120 Studienstipendien.

Die Stammtafeln aller Familienstiftungen sind digitalisiert und können in der Geschäftsstelle des Kölner Gymnasial- und Stiftungsfonds eingesehen oder in Form einer CD erworben werden. Link:  Sehr interessant für alle Familienforscher.

Weitere Artikel und Literatur:

Die württembergischen Familien-Stiftungen
Sammlung von Ehestiftungen und Leibgedingsbriefen ritterschaftlicher Geschlechter
Die Sackische Familienstiftung
Die Parcham Stiftung
Vereinigte Stiftung der Familien Schrader, von Kalm und von Vechelde
Hand- und Adressbuch der Geschlechtsverbände und Stiftungen / Emil von Maltitz. Berlin : Mitscher & Röstell, 1892
Der Familienverband Ziering-Moritz-Alemann, Forschungsquelle eines Liesegang-Zweiges im Harz (meine Vorfahren)
Die Liesegang Stiftung in Beelitz
und zuletzt die Stoye Stiftung, in der ich Kuratorin bin