Die Ritter des Ordens Pour le mérite

Pour le m%C3%A9rite Neilebock

Bei der Thronbesteigung Friedrichs des Großen bestand in Preußen neben dem Schwarzen Adler-Orden (die Statuten dazu) nur noch ein Verdienstorden der im Jahre 1667 von Markgraf Friedrich, dem späteren ersten König im Alter von noch nicht zehn Jahren unter Mitwirkung seines Bruders, des Kurprinzen Karl Emil ins Leben gerufene Orden de la Générosité, später gewöhnlich das Gnadenkreuz genannt.

Orden sind in der Geschlechterforschung nach vielen Richtungen hin wichtig, was hinsichtlich derjenigen Adelsorden bei denen eine Ahnenprobe erforderlich ist, jeder Forscher weiß.

Ein ganz besonderes Stiefkind nach beiden Richtungen hin ist, wie sich immer wieder feststellen lässt, der preußische Générosité -Orden (Ordre de la Générosité) gestiftet am 8.5.1667, umgestaltet 1685, bis zur Stiftung des Schwarzen Adler-Ordens am 18.1.1701 der einzige Brandenburg-Preußische Verdienstorden. Seitdem und bis zur Stiftung des Ordens Pour le Mérite im Jahre 1740 (zwischen dem 7. und 15. Juni) Vorbedingung für den Erhalt des Schwarzen Adler Ordens.

Die letzte Verleihung des Genérosité Orden ist von 1791 (für einen italienischen Grafen Massini de Messa) seitdem ist er erloschen. Beide Orden sind achtspitzige, blaugeschmelzte Kreuze, beide haben goldne, ungekrönte Adler in den Winkeln, beide haben auf dem oberen Kreuzesarm ein F, beide haben auf den drei anderen Kreuzesarmen eine goldne, kurze (aus der Entfernung nicht zu sehende) Inschrift in Schreibschrift, beider Band ist schwarz.

Die einzigen Unterschiede sind die, dass bei dem Pour le Mérite das F gekrönt ist, bei dem Générosité Orden nicht, dass bei diesem die Inschrift lautet: „gene rosi te“ und bei jenem: Pour le Mérite, und dass das Band von diesem zwei schmale silberne Randstreifen hat, die bei dem Générosité-Orden fehlen.

Es sind also Verwechslungen beider Orden leicht möglich. Angebliche Pour le Mérite Ritter, also Träger des vorbeschriebenen blauen Kreuzes, aus der Zeit von 1740 ab, die nicht im Werk von „Lehmann“ zu finden sind, können und müssen deshalb unter die Générosité Ritter verwiesen werden. (Quelle: Dr. Stephan Kekule von Stradonitz)

Kennzeichnend für die Geschichte des Ordens Pour le Mérite während der Regierungszeit König Friedrich Wilhelms II. ist die seine Wertschätzung stark beeinträchtigende außerordentlich große Freigiebigkeit, mit der er namentlich aus Anlass der Rheinfeldzüge und der Ereignisse in Polen erteilt worden ist. 1740 hatte Friedrich Wilhelm II. diesen Orden gestiftet um besondere militärische Verdienste zu honorieren. Ab 1810 entschied Friedrich Wilhelm II. den Orden nur noch für außerordentliche Verdienste auf dem Schlachtfeld zu vergeben. Die Ordensträger bildeten eine eigene Ritterschaft, die 1816 eintausend Offiziere umfasste. Die Mitglieder erhielten einen lebenslangen Ehrensold…

 

pour-le-merite_bd1Inhalt Erster Band: 1740 bis 1811

Verleihungen durch König Friedrich den Großen 1740 bis 1786
Verleihungen durch König Friedrich Wilhelm II. 1786 bis 1797
Verleihungen durch König Friedrich Wilhelm III. 1797 bis 1811

 

Inhalt Zweiter Band: 1812-1913

Verleihungen durch König Friedrich Wilhelm III. 1812 bis 1840
Verleihungen durch König Friedrich Wilhelm IV. 1840-1861
Verleihungen durch König Wilhelm I. 1861 bis 1888
Verleihungen durch König Wilhelm II. 1888 bis 1905
Die Ritter der Friedensklasse des Ordens pour le Mérite 1842 bis 1913

Auf Allerhöchsten Befehl Seiner Majestät des Kaisers und Königs, bearbeitet im königlichen Kriegsministerium durch Gustaf Lehmann, Wirklicher Geheimer Kriegsrat und vortragender Rat im Kriegsministerium, Berlin 1913 Königliche Hofbuchhandlung, Verlag Ernst Siegfried Mittler und Sohn

Artikel zum Orden in Wikipedia
Artikel: Bücher vom Ritteroden und anderer Verdienstorden und Ehrenzeichen

Weitere Literatur: