Die Pastoren in der Familie Rambow

Geistliche mit dem Namen Rambow und Rembow

Geistliche mit dem Namen Rambow und Rembow

Johann von Rambow wurde um 1320 in Waren (Müritzkreis) geboren. Johann war dortiger Pfarrer. Nach dem Original unter den Urkunden im Archiv: die rechte Hälfte eines kleinen runden Siegels, welches, obwohl undeutlich, mit dem unterm 22.8.1363 an 4. Stelle beschriebenen (welches im stehenden Schilde einen von 3 Sternen begleiteten gebrochenen Sparren zeigt) identisch zu sein scheint. Nach dem Original unter den Urkunden des Klosters Broda im Archiv zu Neustrelitz: an 5 Pergamentbändern hängen folgende parabolische Siegel; sehr verwischt, man glaubt eine nach links gewandte Figur, welche einen Kelch erhebt zu sehen.

Das Kloster Malchow verkauft dem Warener Pfarrer Johann von Rambow 15 MK, 2 Schill. Rente, welche dieser zu Memorien für sich und seine Eltern im selben Kloster und zu Waren verordnet (11.3.1351) Heinrich Gramm, Official zu Waren, vergleicht den dortigen Pfarrer wegen der Verwaltung einer von diesem gestifteten Seelenmesse mit dem Kloster Malchow und Janko von Zarnekow, General-Vicar des Bischofs Andreas von Schwerin, bestätigt den Vergleich. (28.3.1355 Malchow und 25.4. Rostock)

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Quelle: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde, Autor: Friedrich Crull, Titel: Die Wappen der bis 1360 in den heutigen Grenzen Mecklenburgs vorkommenden Geschlechter der Mannschaft (Aufsatz 3, Bd. 52) Erscheinungsjahr: 1887, Seiten: 34 – 182

Der Propst Nikolaus von Rambow zu Ratzeburg *vor 1350 (errechnet) bestimmt in seinem Testament vom 13. Oktober 1416, daß Menzendorf dem Domkapitel zufallen solle, damit in jeder Woche die Missa de corpore Christi mit Orgelbegleitung gesungen werde. (Masch, Gottlieb Matthias Carl: Geschichte des Bisthums Ratzeburg, Lübeck 1835.)

Im Urkundenbuch des Bistums Lübeck, Band 4, Urkunden von 1510-1530 folgende Notiz: 9. Februar 1401 Ratzeburg: Der Ratzeburger Domherr und Notar Hinrich Zoltwedel (Soltwedel) anerkennt das von ihm geschriebene Instrument v. 12. Dezember 1376 – § 1112 und in lateinischer Schrift: Nicolao Rambowe canonicis ecclesie Razeburgensis ordinis Premonstratensis Razeborgh in refectorio ..

Auffallend ist hier ein weiterer Nicolaus von Rambow, den ich als Eintrag in den Schröderschen Regesten fand. Dieser Nicolaus wird 1316 als Besitzer des Hauses Holstenstr. 168 genannt. (Quelle: Schrödersche Regesten zum Oberstadtbuch, S. 198) Im Bistum Ratzeburg findet sich auch weitaus später immer wieder der Vorname Nikolaus, im Zusammenhang mit Rambow.

arnoldvonrambowArnold von Rambow *vor 1400, Domcantor zu Camin (Pommern) mit Sitz in Muscherin, im Kreis Pyritz. Von ihm ist Nachfolgendes überliefert:

Das Wappen derer von Rambow wird hier schon erklärt, allerdings führten auch die Mecklenburger dieses Wappen und Jahrhunderte später, in etwas abgewandelter Art findet es sich bei der polnischen Linie der Rembowski wieder.

Die gesamte Familienakte dieser Familie liegt mir vor. Interessanterweise erlaubt das Heroldsamt erst mit Datum vom 31.3.1920, das Wappen zu führen. Die polnische Linie führte jahrelang erbitterten Schriftverkehr um ihre Herkunft zu beweisen – nämlich der Rambow Linie aus Mecklenburg und Pommern anzugehören. In der schriftlichen Begündung heißt es: …ihre Berechtigung zur Führung des Vorwortes „von“ als deutsches Adelszeichen während ihrer Zugehörigkeit zum diesseitigen Staatsgebiet vor uns ausgewiesen haben, dass wir nicht in der Lage waren, ihre deutsche adlige Abstammung und damit das Recht zur Führung des Adelsprädikates durch sie förmlich zu beanstanden. Ihre Mitglieder konnten sich ungehindert v. Rembowski nennen und erlangten, soweit sie zur Zeit des Inkrafttretens der Reichsverfassung noch Deutsche waren gemäß Art. 109 der Reichsverfassung das Recht, als Familiennamen v. Rembowski zu führen“.

Kirche in WusterbarthMartin von Rambow (lat. Rambovius) *um 1530, 1564 Pfarrer in Wusterbarth, Synode Belgard, danach in Woldisch-Tychow, wo er der erste Priester nach der Reformation war.Sachsen wird als Herkunftsort in den Quellen genannt. (Im 16. Jahrhundert wird hier eine Marie Rambau genannt und Rambows in Leipzig.)

Martin Rambow war wohl in Königsberg immatrikuliert (noch nicht überprüft) und heiratete die Pfarrers Tochter Gertraud Kratzke. Martin hatte zwei Kinder (Söhne), leider konnte ich bisher nur einen konkret nachweisen: Johann von Rambow fürstl. Hofjunker in Stettin.

Dieser Johann von Rambow heiratet eine Catharina, Tochter aus herzöglichem Geblüt und die gemeinsame Tochter heiratet in Stettin Christoph Nagel , Hofgerichtsrat in Stettin. (Genealogie)

(Rambow, Hans, Bräutigam einer unehelichen Fürstentochter in Pommern, Schilderung der Wiedereinziehung seiner Güter aus dem Jahre 1600, Quelle: Neues Adels-Portefeuille 1200 bis 1945)

In der Pfarre Wusterbarth gab es viele Streitigkeiten mit den Patronen, und deshalb verließen viele Pfarrer diese Gemeinde wieder, auch Martin. 1592 wird Martin nach Stöven (Alt Stettinische Synode) berufen, im Amt ist er bis 1597 und stirbt bald danach.

Leider ließ er sich durch den geringen Gewinn von 8 Talern verleiten, dafür die sonntäglichen Reisen und Amtsgeschäfte in der neuerbauten Bietzkowschen Kapelle zum größten Verdruß der Woldisch-Tychowschen Gemeinde zu übernehmen und brachte durch seine Gewinnsucht eine höchst beschwerliche Last auf alle seine Nachfolger im Amte. Nach wenigen Jahren aber sah er die Folgen ein, und wie er der beschwerlichen und gefährlichen Reisen, besonders im Herbst, Winter und Frühjahr nach der Bietzkowschen Kapelle müde geworden, so verließ er 1592 die hiesige Pfarre und nahm die zu Stöven an. (Quellen: Steinbrück Sammlung berühmter Priestersöhne, Pommersche Pfarrerbücher von Stettin und Köslin)

Es fällt auf, dass Martin von Rambow Besitz in Ronti hatte – er bezahlte für 1 1/2 besetzte Hufen 1 fl und für 1 Kätner 8 gr. (Quelle: Willi Heidn: Die Geschichte des Kreises Karthaus. Von der Ordensherrschaft 1466-1945) 1570 gehörte Roti (so wurde es damals geschrieben) zum Kirchspiel Gorrenschin und zum Bezirk Dirschau. (Karte)

Albert von Rembowius bekannt als Rembau, auch als Rambow genannt. Später nennt sich die Familie Rembowski, zwei seiner Söhne werden ebenfalls Pfarrer in Seehesten. (Genealogie)

Henricus von Rambow *um 1600 immatrikuliert in Helmstedt (keine weiteren Angaben)

Matthias von Rambow *1590, Herkunft unbekannt, auch Rambau, bzw. lat. Rambovius genannt. War von 1613-1620 Pfarrer in Pilten und ist dann wahrscheinlich nach Neuenburg gezogen, wo um 1644 ein Pfarrer gleichen Namens im Amte stand. Quellen: Hunecke, im Pilten Kb und P. Einhorn, Prediger Verzeichnis. Name: Rambau, Rambowe, Matthias, Fiche: I 997,11, Fiche: 288,6) Kallmeyer: Kurland, Die evangelischen Kirchen und Prediger Kurlands bearb. ergänzt und bis zur Gegenwart fortgesetzt von Gustav Otto/Kallmeyer, Theodor – 2. Ausg. – Riga. 1910

Im Schloß zu Pilten (lett. Piltene) befand sich wohl seit seiner Erbauung eine Kirche, doch war das Schloß bereits 1621 ganz baufällig, die Kirche in ihm ohne Fenster, ohne Orgel, die Bühne ganz verfallen. Der zuletzt bewohnbare Flügel des Schlosses stürzte 1750 ein. Von einer Pfarrkirche in Pilten ist bereits in einer Verordnung des Bischofs Johann d. Arensburg Dom. p. Trin. 1557 die Rede.

Am 17. Oktober 1569 verlehnte Herzog Magnus der Piltenschen Bürgerschaft den Raum gegenüber dem Schlosse und der Pfarrkirche an der Bäche bei der Schule, um daselbst eine Wohnung einzig und allein für den Prediger aufzuführen, ebenso verlehnte er vor Reval 19. Oktober 1570 der Piltenschen Kirche das Dorf Pankhorsten mit allem Zubehör an Landen und Leuten und vermehrte noch am 6. Febr. 1583 diese Stiftung.

Ao. 1587 ordnete die preußische Administration Geldsammlungen für eine neu zu erbauende Kirche in Pilten an. (Arbusow nach Königsberger Staatsarech. Foliant 1335 FL. 489) Der älteste noch lesbare Grabstein in der Kirche trägt die Jahreszahl 1640. Am 3. Dezember 1718 wurde die neue Kirche eingeweiht, die jetzige steinerne ist 1808 errichtet und 1865 umgebaut worden.

Nach dem Tode des Herzogs Magnus trat sein Bruder, der König von Dänemark, im Kronenburger Vertrage 10. April 1585 das Stift Pilten, von welchem aber durch die verschwenderischen Parzellierungen jenes, nur noch das Schloß Pilten und die Ämter Erwahlen, Hasenpoth und Neuhausen übrig geblieben waren, für die Summe von 30000 Tlr. dem Könige von Polen ab und dieser verpfändete es für dieselbe Summe an den Markgrafen Georg Friedrich von Brandenburg.

Wahrscheinlich handelt es sich in Neuenburg um denselben Mathias von Rambow, denn in der Zeit von 1620 bis 1644 ist auch kein anderer Pastor in Neuenburg mit den Filialen Annenhof, Schmucken und Rengenhof genannt. Die Eintragung lautet in diesem Zeitraum: Gotthard um 1619, und Mathias um 1644, dazwischen taucht kein Name auf, es liegt also sehr die Vermutung nahe, dass es sich um die gleiche Person handeln muss. 1648-67 wird Bartholomäus Zeidler als Pastor genannt.