Mitgliederverzeichnis der St. Johannis-Loge

Verzeichniss der Mitglieder der unter dem Schutze der grossen Mutterloge zu den drey Weltkugeln in Berlin arbeitenden St. Johannis-Loge Friedrich zur Vaterlandsliebe i. O. Koblenz, erschienen 1818

Die Freimaurerei, ein Kind der Aufklärung, wurde von französischen Beamten, die im Sog des Revolutionsheeres nach Koblenz kamen, in die Stadt an Rhein und Mosel gebracht. Im Jahre 1808 gründeten die Franzosen die Loge „L‘ Union désirée“, die vom Grand Orient in Paris abhängig war und auch deutsche Mitglieder aufnahm. Sie bestand aus 13 französischen und 10 deutschen Brüdern. Die deutschen gehörten bereits bestehenden Logen in Köln, Bonn, Amsterdam etc. an. Das erste Mitgliederverzeichnis führt bereits 54 Namen auf, darunter Nicolaus Nebel, der frühere Maire der Stadt Koblenz, sein Schwiegersohn Friedrich Deinhard, der Begründer der heute weltbekannten Sekt- und Weinkellerei, dessen Teilhaber Karl Tesche, ein damals bekannter Advokat, Matth. Gebel, Architekt Trosson, der Konditor Franz Mosler, der Kaufmann Marc Pottgeiser, an den bis zur Zerstörung der Kastorgasse noch das Pottgeisergäßchen – eine Seitengasse der Kastorgasse – erinnerte, ferner der Maler und Professor Carl Conrad Zick, ein Enkel des Malers Januarius Zick. Bemerkenswert ist noch, daß der Gründer des Musik-Institutes, Jos. Andr. Anschütz, Mitglied war. Er hat eine Cantate, von dem französischen Br. Ponteuil gedichtet, in Musik gesetzt, sie wurde bei jeder Festarbeit gesungen. Ebenso komponierte er einen Marsch für die Koblenzer Freimaurer, unter dessen Klängen die Brüder bei den Festarbeiten in den Tempel zogen.

Bei der Installation der Loge am 5.2.1810 waren als Vertreter der Bonner Loge fünf Brüder anwesend, unter ihnen Br. Franz Wegeler, ein Jugendfreund Beethovens und der Dichter des Bundesliedes „Brüder reicht die Hand zum Bunde“.

Bis zum Rheinübergang der verbündeten Heere im Jahre 1814 stand die Koblenzer Loge „L’Union désirée“ mit dem Grand Orient de Paris als ihrer Mutterloge in Verbindung. Nachdem 1815 nun das Rheinland preußisch geworden war, löste die Koblenzer Loge ihre Verbindung mit Paris und suchte Anschluß an eine preußische Großloge. Sie nannte sich nun „Zur gewünschten Einigung“. Am 20.10.1816 ersuchte sie um Aufnahme in die „Große Nationale Mutterloge zu den drei Weltkugeln“ in Berlin…. Quelle:www.freimaurer-koblenz.de

 

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