Judaica Europeana

Mit 1,5 Millionen Euro Fördermittel der Europäischen Union (EU) kann die ‚Judaica Europeana‘ ihre Arbeit beginnen: Zehn Institutionen in Frankfurt, London, Athen, Bologna, Budapest, Paris, Rom und Warschau arbeiten Hand in Hand und bieten weltweit einen Zugang zu den jüdischen Kulturgütern Europas an. Die Judaica-Sammlung der Frankfurter Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, die europaweit bisher schon die größten Bestände gesammelt und seit 1998 digitalisiert hat, wird die Leitung dieses Projekts übernehmen.

„Dies ist eine großartige Gelegenheit für kulturwissenschaftliche Einrichtungen, die jüdische Kultur Europas international zu fördern und die Forschung voranzutreiben“, freut sich Dr. Rachel Heuberger. Sie leitet die renommierte Frankfurter Sammlung seit 1991 und hat in den vergangenen Monaten im Gespräch mit ihren europäischen Kollegen maßgeblich dazu beigetragen, dass der EU-Antrag zum Erfolg führte. Frankfurt und die Universitätsbibliothek der Goethe-Universität mit ihren vielfältigen jüdischen Wurzeln sind bestens geeignet, im Zentrum dieses Projekts zu stehen: Die umfangreiche Vorkriegssammlung, die meist von jüdischen Bürgern der Stadtbibliothek überlassen wurde, ist seit 1949 in die beiden Sondersammelgebiete der Frankfurter Universitätsbibliothek zur Wissenschaft des Judentums und zu Israel integriert worden. Teilbestände der insgesamt mehr als 20.000 Bücher, die seit Mitte des 19. Jahrhunderts kontinuierlich zusammengetragen wurden, sind bereits digitalisiert. Die Frankfurter Judaica-Sammlung ist damit die größte Judaica- und Hebraica-Sammlung in Deutschland und eine der bedeutendsten Sammlungen weltweit.

Gefördert wird das bahnbrechende digitale Projekt ‚Judaica Europeana‘, von dem ‚eContentplus‘-Programm der Europäischen Kommission. Als Teil von ‚Europeana‘ – dem Online-Netzwerk der Archive, Bibliotheken und Museen Europas – soll es einen multilingualen Zugriff auf Sammlungen der Jüdischen Kultur ermöglichen. „Die Vielfalt jüdischer Kultur findet ihren Ausdruck in Hunderttausenden von Objekten, die in vielen Sammlungen verstreut sind: Das sind Dokumente, Bücher, Handschriften, Zeitschriften, Tonaufzeichnungen, Bilder, Photographien, Postkarten, Plakate und Filme, aber auch Bauwerke und Friedhöfe in ganz Europa“, so Heuberger. ‚Judaica Europeana‘ wird die bereits digitalisierten Objekte online stellen und sofort mit der Digitalisierung von Millionen von Seiten sowie Tausenden von Objekten beginnen, die aus den Sammlungen der Partner-Bibliotheken, Archive und Museen stammen. Im nächsten Schritt werden dann weitere digitale Sammlungen zu den Juden in europäischen Städten eingebunden….. (Quelle: Pressemitteilung von Ulrike Jaspers, Marketing und Kommunikation, Goethe-Universität Frankfurt am Main)

 

Webseite: Judaica Europeana