Von Hatschepsut bis Katharina die Große

Aus der Emma-Serie Herrscherinnen:

In fast allen Dynastien galt allein die männliche Erbfolge. Fiel der König in der Schlacht oder verschied er an Altersschwäche, so hieß es im selben Atemzug: „Es lebe der König!“ Das heißt, ein Nachfolger musste den noch warmen Thron sogleich besteigen, sonst waren „Wirren“, Erbfolgestreitigkeiten bis hin zu Bürgerkriegen die Folge, denn stets stand ein konkurrierendes Adelshaus bereit, das fand, genauso berufen zu sein, den verwaisten Thron zu beschicken.

Ein königliches Haus tat alles, um die Macht in der Familie zu halten. Das ging bis zu Mord und Totschlag. Und sogar bis zu der Bereitschaft, eine Frau auf dem Thron zu dulden! Hauptsache, die Herrschaft blieb im angestammten Hause. So erklären sich also die weiblichen Throninhaber, die uns durch den Lauf der Jahrhunderte begleiten: Sie kamen zu ihren Kronen als Witwen, als Ersatz für unmündige Söhne oder als einzige legitime Nachkommen eines abgetretenen Herrschers.

Im Grunde waren sie immer als Stellvertreterinnen oder Notlösungen gedacht. Doch einigen von ihnen gelang es, die Würde des Souveräns an sich zu ziehen und aus eigener Machtvollkommenheit zu herrschen. Auffallend oft zu Nutz und Frommen ihrer Reiche.

Quelle:

Emma das politische Magazin von Frauen, Ausgabe Frühling 2010, Weblink: http://www.emma.de/hefte/ausgaben-2010/fruehling-2010/herrscherinnen-hatschepsut-2009-50/