Geschichte des freiherrlichen Geschlechts von Eichendorff

eichendorffZu den ältesten Geschlechtern Deutschlands überhaupt, gehören die Freiherrn von Eichendorff. Besonderen Glanz und Ruhm verlieh dieser Familie ein Mitglied, in welchem das deutsche Volk den talentvollsten Dichter der romantischen Schule, die Kirche einen ihrer treuesten Söhne, der Staat einen hochverdienten Beamten feierte.

Die Wiege der oberschlesischen Eichendorff wurde das an der Straße zwischen Troppau und Beneschau gelegene Deutsch-Krawarn. Dieser Ort, der zu den bevölkertsten Dörfern des Kreises Ratibor gehört, ist zugleich einer der ältesten der ganzen Gegend.

Krawarn taucht schon 1224 zur Zeit des Königs Ottokar I. von Böhmen in der Geschichte auf und gab dem hochberühmten und mächtigen Adelsgeschlecht von Krawartz den Namen. Ausgezeichnete Feldherrn und Rechtspfleger, Gründer von Städten und Klöstern stammen aus dieser Familie. Auch der höhere Clerus fand aus ihm einige Vertreter.

Im Magdeburgischen und Brandenburgischen war das Geschlecht Eichendorff schon lange angesessen. Degenhard von Eichendorff auf Wolmirsleben war vor 1450 mit einer Oda vermählt. Otto von Eichendorff auf Radensleben führte 1544 eine Clara von Hacke heim. Dorothea, Tochter des Hans von Eichendorff zu Straußberg brachte 1620 ihrem Gatten Valentin von Sparr auf Greifenberg 1300 Gulden Mitgift hinzu.

Einzelne Mitglieder der Familie waren Ritter des Schwanenordens, den Kurfürst Friedrich II. von Brandenburg am Michaelistag 1440 gestiftet hatte.

Heinrich von Eichendorff auf Zerbow, einem südöstlich von Küstrin gelegenen Dorfe, hatte in der Ehe mit einer von Lindenberg aus dem Hause Morschen mehrere Kinder hinterlassen, von denen Jakob, Heinrich und Adolf in Kriegsdienste traten, Burchard aber vermählt mit einem Fräulein von Horn (Hörn) aus dem Hause Schönau und Groß Kirschbaum auf Zerbow folgte.

Die 1631 in der Neumark grassierende Pest raffte alle dort wohnenden Mitglieder der Familie hin. Nur Hartwig Erdmann, ein Sohn des Burchard blieb übrig und wurde von bestellten Vormündern erzogen. Sein Onkel Jakob auf Krawarn ließ den Neffen abholen und in seinem Hause erziehen, als er vom Tod des Bruders erfuhr.  Hartwig Erdmann reiste 1650 in die alte Heimat um den väterlichen Nachlass zu ordnen und heiratete nach seiner Rückkehr in Schlesien Sidonie von Larisch, Witwe des am 2. Juli 1651 gestorbenen Franz Georg Orlik von Laziska.  Fortsetzung der Geschichte…..Download

Autor: Dr. hc. Augustin Bogislaus Weltzel (1817-1897) Theologe und Geschichtsschreiber, Ratibor 1876 (im Selbstverlag)