Erzbischof Ludwig Ernst von Borowski

borowskiEin Beitrag zur Geschichte der ostpreußischen Kirche im Zeitalter der Aufklärung mit einer Biografie über den Erzbischof der evangelischen Kirche in Preussen, Ludwig Ernst von Borowski. Verfasser Walter Wendland, Pastor in Berlin-Wilmersdorf, 1910

Am 17. Juni 1740 ist Ludwig Ernst Borowski als Sohn des Hofglöckners Andreas Ernst Borowski in Königsberg geboren. Unter seinen Paten befinden sich der Rittmeister von Kunheim (Regimentschef von Thadden) der Baron von Löben und die Generalfeldmarschallin von Röder. Sein Vater besaß in der Altstadt eine Lackfabrik, der im Jahre 1738 die Stellung eines Hofglöckners an der Schlosskirche übernahm. Ludwig Ernst und sein Bruder Georg Heinrich (Professor der Naturwissenschaften in Frankfurt an der Oder +1801)  besuchten das vielgerühmte Friedrichskollegium (mit damals noch pietistischer Ausrichtung)

15 Jahre war Borowski alt, als er sich an der Königsberger Universität immatrikulieren ließ. ( am 28. Juli 1811 zum Dr. theol. ernannt) Neben die theologische Fakultät tritt der Einfluss von Professor Kant, ihm fühlte er sich tief verbunden und verdankte Kant nach vollendetem Studium eine Hauslehrerstelle in der Familie von Knobloch. Kaum 22 Jahre alt wurde Borowski Feldprediger. Am 2. September trat er sein Amt im Lager bei Sorau an. Im Jahre 1770 verließ er den Militärdienst und übernahm das Erzpriesteramt zu Schaaken. Am 24. Januar 1782 berief ihn der Magistrat der Stadt Königsberg zum Prediger an der Neuroßgärtschen Kirche. Der Wirkungskreis erweiterte sich nun und Borowski wird eine öffentliche Persönlichkeit. 1793 ernennt man ihn zum Kirchen- und Schulrat, 1805 zum Konsistorialrat. Durch das Vertrauen des Königs wurde Borowski schließlich über alle anderen Geistlichen der Provinz erhoben und 1815 zum Bischof und 1829 zum Erzbischof ernannt. Bereits am 5. Juli 1812 hatte er sein fünfzigjähriges Amtsjubiläum gefeiert. Schließlich erhielt er 1831 noch den Schwarzen Adlerorden, mit dessen Verleihung die Erhebung in den Adelsstand verbunden war… Link zum Download