Die Herrschaft Hardenberg unter ihren alten Dynasten

Ein Zweig dieser Familie wanderte nach Schweden aus

Die erstHardenberg Wappen westfen des Geschlechts der Herrschaft Hardenberge

..waren die Brüder Herimann und Nevelung, die als Zeugen in Sachen Kaiser Konrad III. auftraten. Sie führten den Grafentitel. Hermann war Stiftsvogt von Kaiserwerth und Stellvertreter des rheinischen Pfalzgrafen Hermann von Staleck bei dem Hauptgericht zu Kreuzberg vor Kaiserwerth.

Er nahm am Kreuzzug nach Jerusalem 1147 teil, während Nivelung  jene Vogtei verwaltete so wie 1148 die Vogtei Selbeck bei Velbert. (Fahne meint dazu. diese Hardenbergs hätten mit der von der Burg Hardenberg bei Göttingen benannten Familie, aus der Kanzler Fürst von Hardenberg stammte, nichts zu tun)

Als nächster Herr von Hardenberg nach Nivelung erscheint Dietrich

1174 ist er mit dem Grafen Engelbert von Berg in Aachen Zeuge in einer von Kaiser Friedrich I. ausgestellten Urkunde. Er ist vor 1217 gestorben, da damals sein Sohn Hermann II. schon an der Regierung war. Denkwürdiger hat sich Dietrichs verwitwete Gemahlin Hellemburga gemacht, als sie 1220 zu ihrem und ihrer Eltern Gedächtnis die Bruderschaft „Unserer lieben Frauen“ stiftete. Nach dem Tode der Mutter erweiterte Hermann mit seiner Gemahlin Mechthildis diese Stiftung. Er wird zuletzt 1233 genannt.

Die Hardenberge besaßen auch Burg und Herrschaft Ruendahl an der Ruhr, gegenüber von Hattingen, sollen sogar Erbauer des Schlosses gewesen sein. Doch 1287 wurde dieses Schloss zerstört. Auch Schloss Hardenstein bei Herbede und Witten war hardenbergisch.

Standen die Herren von Hardenberg in näherer Beziehung zu den Grafen von Berg, stand Arnold sogar unter den Gliedern der bergischen Ritterschaft und  seit dem Beginn des 14. Jahrhunderts in engem Anschluss an die Grafen von der Mark. Nivelung II. der 1308 bis 1329 erwähnt wird, stand unter den Ratsleuten des Grafen Engelbert II. von der Mark. Er und seine Gemahlin Clementia schenkten 1329 mit ihrem Sohn Nivelung III. einige Güter an das Kloster Elsey. In der Herrschaft folgte ihm seines Vaters Bruder Heinrich II. Am 28. Dezember 1355 wurde die Herrschaft Hardenberg an den Grafen Gerhard I. von Jülich-Berg für 6000 Mark verkauft. Sie verließen also ihrer Väter Schloss und wanderten nach Schloss Hardenstein aus.

Heinrich III. war um 1369 gestorben und hatte zwei Söhne hinterlassen: Nevelung IV. und Heinrich IV. Seine Schwester hatte drei Söhne: Engelbrecht, Heinrich und Eberhard. Heinrich IV. und sein Vetter Engelbrecht von Oeste hatten sich 1375 vom Erzbischof Friedrich III. anwerben lassen, um in dessen Dienste die freie Stadt Köln überrumpeln zu helfen. Deshalb gerieten sie In Gefangenschaft.

Stael von holsteinNevelung IV. starb 1418 und mit seinem Sohn Heinrich V. erlosch um 1463 dieses Dynastengeschlecht in männlicher Linie. Er hinterließ nur eine Tochter, die an Ritter Ruprecht oder Robert von Stael den „Prächtigen“ verheiratet wurde, aber kinderlos blieb. Robert war nicht nur Herr zu Hardenstein, sondern auch Amtmann von Werden, Bochum, Neustadt und Gummersbach, war Lehnstatthalter für die Mark und Sauerland und wird in Zahlreichen urkunden 1431-1462 erwähnt. Später kamen die hardenbergischen Güter an Ruprechts Bruder in die Familie Staël-Holstein, die unter anderem auf Heisingen an der Ruhr saßen.

Ein Zweig dieser Familie wanderte nach Schweden aus

dessen letzter Spross Erik Magnus von Staël-Holstein kam als schwedischer Gesandter nach Paris und vermählte sich dort mit der Tochter des damaligen französischen Finanzministers Jacques Necker aus Genf (1732-1804 – der berühmten französischen Schriftstellerin Baronin Anne Louise Germaine von Staël-Holstein (1766-1817)  und starb 1789 kinderlos. Die Erben der bei uns gebliebenen Stael wurden die Herren von Elverfeld, ein anderer Zweig siedelte im 15. Jahrhundert ins Baltikum.

Zu den Besitztümern der Herrschaft Hardenberg gehörten unter anderem die beiden Haupthöfe „Neviges und Welmerhof (oder Welmershof, Wolmerhof) die in den Ämtern Neviges, Langenberg, Mettmann und Düssel (Duyssel) lagen. Ihre damaligen Grenzen zogen sich also westlich, aber nicht nördlich, da von Kuhlendahl aus der Hardenberger Bach eine Grenze bildete, im Osten war es der Deilbach.

Bei dem Haus Hardenberg gab es eine Zwangmühle, das heißt eine Mühle, in der die Leute des Dorfes und Hofes Neviges (17 Häuser) ihr Getreide mahlen zu lassen verpflichtet waren. Zur Herrschaft gehörigen ausserdem einige auswärtige Güter die ihren Zins zu entrichten hatten. (Hammerstein, Erbecke, Eichholz, Kaldenberg, Steinhorst, Rommerscheid, Kreenberg usw.)

Aus dem Inhalt:

Vorgeschichte von der Römerzeit bis zur Einführung des Christenthums

Die Herrschaft Hardenberg unter ihren alten Dynasten

Die Herrschaft Hardenberg als bergisches Amt

Hardenberg als bergische Unterherrschaft unter den von Lutzenrade und den von Bernsau

Die Herrlichkeit Hardenberg unter dem Frauenregiment der von Bernsaw und von Schaesberg 1655 – 1697

Die Herrschaft Hardenberg unter den Herren von Wendt

Hof und Dorf Langenberg

Kirchengeschichte des Kirchspiels Langenberg

Quelle:

Literatur: