Die Geschichte der Deutschen im Baltikum

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um 1000 v. Chr.

Die Stämme der Esten und Liven (Finno-Ugrier) und der Kuren, Letten und Litauer (Indogermanen) siedeln an der Ostsee.

Ende des 12. Jahrhunderts

Niederdeutsche Kaufleute und Missionare errichten an der Düna Handels- und Missionsstationen.

1198

Der Deutsche Orden wird vor Akkon endgültig gegründet

1199

Der Papst bestätigt den Orden und verleiht den Rittem das schwarze Kreuz auf weißem Mantel

Der Bremer Domherr Albert von Buxhoeveden wird Bischof von Livland.

1201

Bischof Albert gründet Riga. Beginn der gewaltsamen Unterwerfung der Heiden durch den Schwertbrüderorden, der 1236 im Deutschen Orden aufgeht.

um 1285

Riga, Reval, und Dorpat werden Mitglieder der Hanse

1386

Union des Großfürstentums Litauen mit dem Königreich Polen. Litauen teilt bis ins 20. Jh. die Geschichte Polens.

1346-1561

Das „Marienland Livland“ (das heutige Lettland und Estland) untersteht dem Deutschen Orden und ist Teil des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation.

1524

Beginn der Reformation in Livland.

1558-1583

Im Livländischen Krieg gegen die Moskoviter zerfällt das Ordensland in die Landesteile Estland (1561-1710 zu Schweden), Livland (1561-1621 zu Polen-Litauen, 1621-1710 zu Schweden) und das Herzogtum Kurland (1562-1795 unter polnischer Lehnshoheit).

1561

Das „Privilegium Sigismundi Augusti“ sichert den Ständen das Recht auf die deutsche Sprache, die deutsche Gerichtsbarkeit und den evangelischen Glauben zu.

1632

Gründung der Universität Dorpat durch König Gustav Adolf von Schweden.

1700-1721

Der nordische Krieg zwischen Schweden und Rußland verwüstet die baltische Region.

1710/95-1918

Estland, Livland (1710) und Kurland (1795) werden die „deutschen Provinzen“ Rußlands. Im Frieden von Nystadt (1721) sichert Peter der Große den Städten und den Ritterschaften Privilegien zu. Sie führen zur autonomen Selbstverwaltung in Stadt und Land.

1764-1769

J. G. Herder lehrt in Riga. Ende 18. Jh: Zustrom deutscher Akademiker, Theologen und Handwerker in die Ostseeprovinzen.

1802

Neugründung der Universität Dorpat (Tartu), aus ihr gehen bedeutende Forscher und Gelehrte hervor.

1816-1819

Aufhebung der Leibeigenschaft in Kurland, Estland und Livland durch Beschluß der Ritterschaften.

1869

Erstes Gesamtestnisches Sängerfest in Dorpat/Tartu.

1873

Erstes Gesamtlettisches Sängerfest in Riga. Nationales Erwachen.

Ende 19. Jahrhunderts

Russifizierung der Schulen, Behörden, Verwaltung – Industrialisierung.

1905

Erste russische Revolution, besonders heftig in den Ostseeprovinzen.

1914-1918

Der Zusammenbruch des russischen und des deutschen Kaiserreichs im Ersten Weltkrieg beendet die deutsche Vormachtstellung in den baltischen Provinzen Estland, Livland und Kurland.

1918

Unabhängigkeitserklärung in Estland, Lettland und Litauen.

1918-1920

Freiheitskrieg gegen die Rote Armee unter Beteiligung der deutschen Balten im Baltenregiment (Estland) und in der Baltischen Landeswehr (Lettland).

1920

Anerkennung der Unabhängigkeit der Republiken Estland, Lettland und Litauen durch die Sowjetunion. Emigrationswelle deutscher Balten nach radikaler Enteignung. Minderheitenrechte im Baltikum.

1939

Hitler-Stalin-Pakt. Umsiedlung der Deutsch-Balten in die Gebiete Posen und Westpreußen im eroberten Polen.

1945

Zerstreuung der Deutsch-Balten als Folge des II. Weltkrieges. Zusammenhalt in Vereinigungen in Deutschland, Europa und Übersee.

1944-1990

Annektierte und okkupierte baltische Sowjetrepubliken.

21. August 1991

Wiedererlangung der Unabhängigkeit der baltischen Staaten Estland, Lettland, Litauen.

 

Digitale Literatur: Geschichtsquellen zur Geschichte Livland, Estland und Kurland