Das Adelsgeschlecht Arenberg und deren Wappen

Die Arenberge gehören zu dem ältesten katholischen Hochadel Europas. Als ihren Ahnherrn betrachten sie Hartmann von Arenberg, der im Jahre 1099 im Kampf gegen die Ungläubigen fiel. Sonst weiß die Geschichte  wenig über die Kulturgeschichte dieser Familie zu erzählen, die sich die ganze Zeit hindurch zu den Häuptern des Adels zählte. Sie nennt den Prinzen August, einen intimen Freund des Grafen Mirabeau. Die Herrschaft des Geschlechtes von Arenberg erlebte im Laufe der Zeit einen glanzvollen Aufstieg zum Herzogtum. Um 1280/81 starb das ältere Edelherrengeschlecht in männlicher Linie mit Johann von Arenberg aus.

Das Stammschloss Arenberg lag in der Eifel auf einem Berg an der Ahr. Gegen Ende des 13. Jahrhunderts hinterließ Johann von Arenberg, vermählt mit Katharina, der Tochter des Grafen Wilhelms IV. von Jülich, eine einzige Tochter mit dem Namen Mathilde. Diese heiratete den Grafen von der Mark, dessen Besitzungen an die ihrigen grenzten. Der älteste Sohn dieser Ehe war Adolph II. von der Mark. Durch seine Ehe mit der Erbin Margaretha von Cleve wurde er zum Stammvater der neuen Linie der Grafen, später Herzöge von Cleve.

Eberhard der zweite Sohn des Grafen Engelbert von der Mark (1308-1328) und der Mathilde von Arenberg, wurde das Haupt der neuen Linie des Hauses Arenberg. Engelbert übergab die Grafschaft Aremberg seinem zweiten Sohn Johann als selbständiges Erbe. Als nach dem Tod Roberts III. auch diese Linie im Mannesstamm ausgestorben war, war dessen Schwester Margaretha die einzige Erbin des Hauses. Sie heiratete am 18. Oktober 1547 Johann von Ligne (Jean de Ligne), durch seinen Vater Ludwig Erbe unter anderem der Baronie von Barbançon und durch seine Mutter Erbe von Gütern der Herren von Glimes-Bergen op Zoom. Durch die Verbindung Margarethas mit Jean de Ligne, der 1549 den Namen Arenberg annahm, entstand die dritte Linie des Hauses Arenberg (Arenberg-Ligne), die 1549 von Karl V. in den Reichsgrafenstand und 1576 von Maximilian II. in den Reichsfürstenstand erhoben wurde.

Margarethe ließ während ihrer Herrschaft die Burg Arenberg ausbauen. 1576 kam eine neue Kapelle dazu. Sie erließ eine neue Landes- und Waldordnung, setzte sich sehr für die Förderung des Bergbaus und des Hüttenwesens ein. Auch am kaiserlichen Hofe und in den Niederlanden spielte sie eine bedeutende Rolle. Als Oberhofmeisterin der Erzherzogin begleitete sie diese zu ihrer Hochzeit mit Karl IX. nach Frankreich. Ihr Gatte war seit 1549 Statthalter des Königs von Spanien in Friesland, Groningen und Drenthe. Er starb auf dem Schlachtfeld am 23.5.1568. In Sohn Karl fand er einen würdigen Nachfolger. Karl ehelichte die Erbin Anna von Croy, Herzogin von Arschot, gleichzeitig erwarb er bedeutende Güter in den Niederlanden.

Karl Maria Raimund, Herzog von Arenberg, heiratete im Jahre 1748 Luisa Margaretha, die Tochter und einzige Erbin des Grafen Ludwig Engelbert von der Mark, des letzten männlichen Abkömmlings eben jenes gräflichen Hauses von der Mark, das im 13. Jahrhundert durch die Ehe des Grafen Engelbert mit Mathilde von Arenberg das Haus Arenberg fortgesetzt hatte.

Die Arenberge waren also nach Art der Familie Habsburg durch geschickte Heiraten zu großem Reichtum gekommen denn sie verfügten bereits in der Mitte des vergangenem Jahrhunderts über einen Grundbesitz von 57 Quadratmeilen, also vom Umfang eines mittleren deutschen Bundeslandes. Zu Anfang des 19. Jahrhunderts standen sie an Napoleons Seite. Im Jahre 1810 verloren sie die Souveränität. Es ist also noch nicht so lange her, dass sie als deutsche Fürsten die Kollegen der Hohenzollern gewesen sind.

Wappen Arenberg

Wappenbeschreibung:

In Rot drei (2.1) goldene Mispelblumen (nicht Rosen) mit roten Butzen und ohne die sonst bei Blumen üblichen Spitzblätter. Schildhalter: rechts ein doppelschwänziger schwarz bewehrter goldener Löwe, links ein schwarz bewehrter goldener Greif. Devise: „Christus Protektor meus“. Das Ganze wird von einem Fürstenmantel, der eine Fürstenkrone trägt, umgeben. Die Helmzier des Geschlechtes ist ein Pfauenbusch; der Helm wird jedoch bei der Darstellung mit dem Fürstenmantel von dem Herzog und den Prinzen des Hauses nicht geführt.

Quelle:

Prinz Arenberg und die Arenberge, aus der Serie Zeitbilder aus dem Klassenstaat, Berlin: Buchhandlung Vorwärts 1904
Gothaischer Genealogischer Hofkalender, Jahrgang 135. 1898, Seite 114, 115
Städtler, J. Ph.: Briefwechsel zwischen dem Grafen von Mirabeau und dem Fürsten A. von Arenberg, Grafen von der Mark während der Jahre 1789-1791, Brüssel & Leipzig 1851